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Blerim Dzemaili: «Wir haben die beste Nati aller Zeiten»
RIGA. Die Schweiz eilt von Sieg zu Sieg. Aber ist diese Nati wirklich besser als in der Vergangenheit? Was für diese These spricht.
Mit einer starken EM 2016 und einer Serie von nunmehr neun Siegen hat die Schweiz landesweit eine Euphorie entfacht, die mittlerweile so gross ist wie die rund um die WM 2006. Der positive Ist-Zustand lässt Blerim Dzemaili von «der besten Nati aller Zeiten» sprechen. Das lässt sich schwer belegen, aber es gibt Indikatoren.
■ Wir-Gefühl: SFV-Präsident Peter Gilliéron hat das Wort: «Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hatte man das Gefühl, jeder sei ein Einzelkämpfer und es ziehe jeden in eine andere Richtung.»
■ Der Coach: Mit Vladimir Petkovic habe die Schweiz endlich auch einen Trainer, der nicht nur erkenne, was in ihr stecke, sondern sich auch traue, mit ihren Fähigkeiten zu arbeiten, schrieb die NZZ unlängst.
■ Selbstsicher und hungrig: Unter Petkovic ist die junge Truppe – im Schnitt 26 Jahre –
WM-Qualifikation Gruppe B Rangliste
1. Schweiz
2. Portugal
3. Ungarn
4. Färöer
5. Andorra
6. Lettland 8 8 8 8 8 8
Am 7. Oktober spielen Färöer – Lettland Schweiz – Ungarn Andorra – Portugal 18:3 28:4 11:9 4:15 2:17 3:18
Am 10. Oktober spielen Portugal – Schweiz Ungarn – Färöer Lettland – Andorra 24 21 10 8 4 3
18.00 20.45 20.45
20.45 20.45 20.45 zu einer selbstsicheren Einheit geworden. Ein Team mit viel Qualität, das ständig nach mehr strebt.
■ Ungeschlagenheit: Seit dem Testspiel am 28. Mai 2016 gegen Belgien (1:2) ist die Schweiz ungeschlagen, das verlorene Penaltyschiessen im EM-Achtelfinal nicht eingerechnet. Das sind mittlerweile 14 Spiele en suite.
■ Marktwert: Nach der WM 2006 steigerte Alex Frei seinen Marktwert auf den damaligen Spitzenwert von zehn Millionen Euro. Das aktuelle Kader ist im Schnitt 6,16 Millionen wert. Auch wenn die Marktwerte in den letzten Jahren generell explodiert sind: Mit Xhaka (35) oder Rodriguez (17) ist es deutlich wertvoller als jede frühere Ausgabe (Gesamtwert gemäss Transfermarkt.ch 172,5 Millionen).
■ Söldner: 17 Nati-Spieler verdienen ihr Geld bei grossen Clubs in einer der Top-Ligen (Deutschland, England, Italien, Spanien, Frankreich).
■ Das Fifa-Ranking: Petkovic übernahm die Nati nach der WM 2014 auf Platz 12, zurzeit liegen nur Brasilien, Deutschland und Argentinien vor der Schweiz. 1993 stand sie zwar besser da (3.), die Spitze ist mittlerweile jedoch viel breiter geworden.