20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
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Romano, «Copyshop», Universal Music.
Was waren wir alle irritiert, als Romano vor zwei Jahren auf der Bildfläche erschien: Der 40-Jährige trägt Zöpfchen und singt gleichzeitig über seine «Metalkutte». Zwar wurde er mit seinem Album «Jenseits von Köpenick» kein Superstar, die Szene feierte ihn aber als einen der spannendsten Newcomer. Nun steht sein neues
Werk «Copyshop» in den Läden.
Es ist allerdings nicht einfach
«die Kopie von der Kopie», wie der Titelsong ankündigt. Im Gegenteil: Romano räumt mit Rap-Klischees auf, wenn er etwa in «Mutti» seine Mama so völlig anders darstellt als die meisten Mütter im Hip-Hop-Bereich: «Mutti im Sekundenschlaf, voll auf Koffein, fährt als Geisterfahrer im Slalom durch Berlin.» Romano macht zwar auf Gangster, bleibt aber ein ganzes Stück intelligenter als ein Grossteil seiner Konkurrenz. «Copyshop» ist scharfsinnig und trotzdem unterhaltsam. Cro, «Tru.», Chimperator Productions.
Fünf Jahre sind vergangen, seit Cro mit «Easy» seinen Durchbruch feierte. Mittlerweile ist der Rapper aus Stuttgart ein alter Hase im Deutschrap-Game. Für sein drittes Album «Tru.» hat er seiner Panda-Maske einen neuen Anstrich gegönnt: Wie auf dem Albumcover zu sehen, erstrahlt diese neu komplett in Weiss. Auch musikalisch gibt sich Cro verspielter als noch auf den Vorgängern
«Raop» (2012) und «Melodie» (2014): Statt simplem Radio-Pop experimentiert er in den Beats von Songs wie «Fkngrt» oder «Computiful». Da hört man swingende Pianos, Trap-Einflüsse und eine ordentliche Schicht Autotune. Cro hat sich offenbar von jungen Kollegen aus dem Cloud-Rap-Bereich inspirieren lassen. «Tru.» ist anspruchsvoller als erwartet und dürfte Gelegenheitshörer leicht überfordern. Dafür staunen diejenigen, die Cro bisher eher belächelt haben.