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Kinder leiden unter Kreidezähnen
ZÜRICH. Schmerzende Zähne und abbröckelnder Zahnschmelz: Bis zu 20 Prozent der Kinder leiden unter Kreidezähnen.
Bei den Zwölfjährigen in Deutschland leiden bereits 30 Prozent unter Kreidezähnen, wie die aktuelle Deutsche Mundgesundheitsstudie belegt. Die Erkrankung macht die Zähne porös und kann je nach Ausprägung starke Schmerzen verursachen.
In der Schweiz seien 7 bis 20 Prozent betroffen, sagt Hubertus van Waes vom Schulzahnärztlichen Dienst der Stadt Zürich. Das Phänomen werde seit den Neunzigerjahren verstärkt wahrgenommen, auch wenn es schon länger existiere. «Stärkere Missbildungen sind mit Schmerzen und Abbröckeln des Schmelzes verbunden und müssen dringend behandelt werden.»
Andere Zähne seien nur kosmetisch betroffen. Um Folgeschäden zu vermeiden, hätten sich die üblichen Mundhygienemassnahmen bewährt. Ingo Ziswiler vom Schulzahnmedizinischen Dienst der Stadt Bern sagt, die Erkrankung habe in der Vergangenheit zu wenig Beachtung gefunden. «Betroffene Kinder haben oft einen schmerzvollen Weg hinter sich, weil kleinste Reize Schmerzen auslösen.»
Wie die Erkrankung entsteht, ist unklar. Sicher sei nur, dass der Schaden in den ersten Lebensmonaten entstehe, sagt van Waes. Die populäre These, dass Weichmacher im Plastik der Grund seien, sei sehr spekulativ. «Es ist unseriös, Eltern damit zu verunsichern.» Auch Ziswiler sagt, dieser Zusammenhang sei bisher nicht belegt.