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Grosseinsatz im Kleinbasel wegen Razzia in Rotlicht-Bar
BASEL. Am Dienstagabend wurde eine Kleinbasler Bar von rund 60 Polizisten abgeriegelt.
«Erst kamen drei zivile Autos mit Polizisten, dann zwei Streifenwagen», sagt ein LeserReporter, der den Einsatz beobachtete. Der Bereich um das Rotlichtlokal Ipanema-Bar in der Sperrstrasse sei gegen 21Uhr abgeriegelt worden. «Danach gingen die Polizisten in die Bar.» Am rund zweieinhalb Stunden dauernden Einsatz seien etwa 60 Beamte, 15 Fahrzeuge und Polizeihunde beteiligt gewesen. Mindestens fünf Personen seien zur Befragung zu den Einsatzfahrzeugen geführt worden. Die StaatsanFrauen waltschaft bestätigt auf Anfrage den Einsatz im Lokal wegen «Verdacht auf Förderung von Prostitution».
«Bei den Razzien im Rotlichtmilieu wird die Legalität des Aufenthalts kontrolliert», erklärt die Beratungsstelle für im Sexgewerbe Aliena auf Anfrage. Dies wird jenen zum Verhängnis, die trotz Meldeverfahren schon länger als 90 Tage oder ohne Arbeitsbewilligung tätig sind und keinen Pass eines EU-Landes besitzen. Zumeist ungarische Staatsangehörige nutzen die 90-tägige Erlaubnis für kurzfristige Erwerbstätigkeit, bei der lediglich eine Meldepflicht besteht. Diese gilt aber nur für EU-Staaten.
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement schätzte die Anzahl der Sexarbeiterinnen im Kanton 2016 auf rund 800 im Tagesschnitt. Im gleichen Jahr waren in Basel-Stadt 194 Bordelle, 17 Kontaktbars und neun Cabarets gemeldet. Jüngere Zahlen waren gestern nicht verfügbar.