20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Biogemüse gibts bald ohne Plastikverpackung
BASEL. Detailhändlerin Coop will Biofrüchte und -gemüse künftig unverpackt oder ohne PlastikVerpackung anbieten. Die Umstellung beginnt im Herbst.
Viele Kunden beschweren sich in Supermärkten über eingeschweisste Biolebensmittel wie Äpfel oder Peperoni. Jetzt reagiert Coop: Wie Recherchen von 20 Minuten zeigen, plant die Detailhändlerin, Biofrüchte und -gemüse bald unverpackt, oder zumindest ohne Plastikverpackung, anzubieten. Coop bestätigt dies auf Anfrage. Die Umstellung entspreche einem «grossen Kundenwunsch». Man wolle «so viel Plastik wie möglich reduzieren».
Coop will im Herbst beginnen, das ersten Bioobst und -gemüse unverpackt ins Sortiment zu nehmen. «Beispiele für massive Verpackungsreduktionen sind stangenund kugelförmige Gemüsearten wie Lauch, Sellerie oder Rhabarber», sagt Coop-Sprecher Urs Meier. Bei diesen Sorten würden beispielsweise Banderolen zum Einsatz kommen, die den Plastik ersetzen. Ganz auf Verpackungen verzichten kann Coop aber nicht bei allen Früchteund Gemüsesorten: Beispielsweise Beeren oder Rosenkohl benötigten aufgrund der Handhabung weiterhin eine Verpackung, so Meier.
Bei der Konkurrentin Migros heisst es, dass man bis in zwei Jahren 6000 Tonnen Verpackungsmaterial einsparen wolle. Ein grundsätzlicher Plastikverzicht erachte man aber nicht als zielführend, weil Plastik bei richtiger Entsorgung häufig die geringere Umweltbelastung aufweise als andere Materialien. Lidl Schweiz plant, bis Ende 2019 keine Einwegplastik-Artikel mehr zu verkaufen. Aldi Suisse prüft den Verzicht von gewissen Einweg-Kunststoffprodukten.