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Der Sommerfahrplan verärgert die Pendler
BERN. Pendler stören sich am Sommerfahrplan der SBB. Pro Bahn fordert nun Rabatt auf die Billette.
Bis zum 26. August gilt erstmals der «Sommerfahrplan». Diverse Züge fallen aus, auf anderen Verbindungen dauert die Fahrt länger.
Wo sind die meisten Pendler betroffen?
Viele direkte Züge zwischen Basel und Zürich fallen aus. Die Strecke Bern–Lausanne ist gesperrt, und Intercity-Züge von Genf nach St.Gallen fahren nur zwischen Freiburg und Wil. Auch auf weiteren Strecken gibt es Änderungen.
Wieso hat es weniger Platz im Zug?
Gemäss der SBB ändert sich wegen der Sperrungen in 95 Prozent der Fälle auch das eingesetzte Rollmaterial. Dadurch können Züge mit weniger Platz eingesetzt werden.
Was sagen die Pendler?
Auf Social Media machen Betroffene ihrem Ärger Luft: «Kein Sitzplatz, totales Chaos und viel längere Reisezeit», schreibt einer. Ein Pendler fasst den «Pendlersommer» so zusammen: «Weniger Verbindungen, weniger Platz, mehr Verspätungen». Laut SBB halten sich die Rückmeldungen «im normalen Rahmen».
Wieso gibt es einen Sommer- fahrplan?
SBB-Sprecher Oli Dischoe sagt, die Infrastruktur sei eine der meistgenutzten der Welt. Das Angebot werde dichter, und die Züge beschleunigten immer schneller, was die Infrastruktur belaste. Die SBB sperrt Strecken vermehrt ganz, wenn Arbeiten anstehen. So könnten die Maschinen ohne Unterbruch eingesetzt werden, sagt Dischoe. Zudem werde die Dauer minimiert, und die Arbeiten seien bis 30 Prozent günstiger.
Gibt es Entschädigungen?
Im Rahmen eines Tests gibt es für Betroffene auf der Strecke Bern–Lausanne eine Geschenkkarte über 100 Franken. Wer davon profitieren will, muss eine App downloaden. Pro Bahn kritisiert das: Präsidentin Karin Blättler sagt, eine Entschädigung müsse auch für Gelegenheitsreisende ausbezahlt werden, und zwar ohne App-Zwang. «Es wäre angemessen, wenn die SBB während des Sommerfahrplans etwa einen Rabatt von fünf Prozent gewähren würde.»