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USA hielten ihn fest: Johan erkannte seine Eltern nicht

WASHINGTON. Ein Vater aus Honduras wird an der US-Grenze von seinem Sohn getrennt. Das Wiedersehe­n folgt Monate später.

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Fast ein halbes Jahr lang war Johan von seinen Eltern getrennt. Als sie ihren kleinen Sohn zurück in Honduras willkommen heissen, erkennt sie der 15 Monate alte Bub nicht. «Ich sagte immer wieder ‹Johan›, dann fing er an zu weinen», sagte die Mutter, Adalicia Montecinos, der Nachrichte­nagentur AP. Wie viele andere Kinder von Migranten war Johan an der Grenze von seinem Vater getrennt worden, als dieser in die USA einzureise­n versuchte. Mutter Adalicia war in Honduras geblieben, wollte nachkommen. Schon wenige Wochen später wurde Rolando Bueso Castillo nach Honduras zurückgesc­hickt. Sohn Johan sollte zwei Wochen danach folgen. Daraus wurden aber fünf Monate, in denen Johan in Gewahrsam der USBehörden im Bundesstaa­t Arizona blieb. Dort feierte er seinen ersten Geburtstag, lernte laufen, sprach seine ersten Worte.

Johan wurde zu einem Symbol der umstritten­en Asylpoliti­k von US-Präsident Donald Trump. Sein Fall sorgte Anfang Juli internatio­nal für Aufruhr, als AP berichtete, wie er – in Windeln und mit Schoppen in der Hand – wegen illegaler Einwanderu­ng vor einem Gericht in Phoenix erscheinen musste. «Ich hätte nie gedacht, dass sie so grausam sein können», sagt sein Vater. Er will weiter für ein besseres Leben kämpfen. «Das war nie der Fehler meines Sohnes. Warum musste er bestraft werden?»

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AP Adalicia Montecinos ist überglückl­ich – endlich hält sie ihren Sohn Johan in den Armen.

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