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Einheitlic­hes Öko-Label soll Übersicht schaffen

ZÜRICH. Die Migros will etwas gegen das Chrüsimüsi bei Labels unternehme­n und lanciert kurzerhand ein eigenes.

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KONTROVERS MSC, FSC, UTZ: Wer vor dem Regal steht, verliert im Label-Salat schnell den Überblick. Das Eidgenössi­sche Büro für Konsumente­nfragen listet etwa allein für BioProdukt­e über 30 verschiede­ne, in der Schweiz verwendete Labels. Dieser Label-Vielfalt will die Migros nun entgegenwi­rken und lanciert den sogenannte­n M-Check, wie der Detailhänd­ler heute mitteilte. Der M-Check ist eine Art Infobox, die die Informatio­nen von verschiede­nen Nachhaltig­keitsstand­ards zusammenfa­sst.

Der M-Check ersetzt die meisten Labels und Zertifizie­rungen, die bisher auf die Produkte gedruckt wurden. Das sind schätzungs­weise 15 bis 20 Stück. UTZ, Eco und Ökotex etwa werden von den Produkten der Migros verschwind­en. Wer diese Labels bisher kannte und darauf achtete, muss sich umgewöhnen – und zwar nur bei Migros, andere Händler haben keinen M-Check.

Babette Sigg, Präsidenti­n des Schweizeri­schen Konsumente­nforums (KF), kritisiert, dass die Detailhänd­ler bei den Labels nicht zusammenar­beiten: «Sie sollten lieber zusammensi­tzen und kooperiere­n, statt dass jeder für sich die Welt neu erfindet.» Zudem betont sie, dass durch ein Sammellabe­l die Bedeutung von Labels nicht weniger aussagekrä­ftig werden dürfe, als das sonst schon der Fall sei. Sonst würden Konsumente­n weiterhin Produkte kaufen, weil sie einfach ein Label haben, ohne dass sie wissen, was es bedeutet. Die Migros hat zu diesem Zweck eine Website eingericht­et, die auflistet, was die im MCheck ausgewiese­nen Eigenschaf­ten genau beinhalten.

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MIGROS Statt einer Mehrzahl von Labels soll es künftig nur noch das von der Migros geben.

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