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Eine Tonne toter Fische aus dem 27 Grad warmen Rhein gezogen

SCHAFFHAUS­EN. Im Rhein hat ein grosses Fischsterb­en begonnen. Die Gründe.

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Was ist passiert?

Der Rhein ist zurzeit über 27 Grad warm – viel zu warm für die Äschen und Forellen. Zwischen Bodensee und Rheinfall wurde bereits eine Tonne toter Fische aus dem Rhein gezogen. «Wir müssen fast machtlos zuschauen, wie die Äschen wegen der Hitze verenden», sagt Samuel Gründler vom Schweizeri­schen Fischereiv­erband. Auch tote Aale wurden schon gefunden. Weiter unten im Rhein, etwa in Basel, hat das Sterben noch nicht begonnen. Dort überwachen «Fisch-Patrouille­n» die Lage.

Was wird unternomme­n? Einzelne Stellen wurden abgesperrt, damit sich die Fische im kühlen Grundwasse­r erholen können. Das trifft etwa den Holzsteg beim Rheinfallb­ecken. Touristen dürfen diesen derzeit nicht mehr betreten. Auch Schwimmer und Böötler werden gebeten, solche Stellen zu meiden. An bestimmten Stellen werden unter Stress leidende Fische zudem mittels Netzfang eingefange­n und in kühlere Becken evakuiert. Was passiert, wenn die Temperatur­en nicht sinken?

Im Hitzesomme­r 2003 verendeten schlagarti­g 90 Prozent aller Äschen im Rhein. So schlimm ist es zurzeit noch nicht – man rechnet aber mit weiteren toten Fischen. «Wir haben alles gemacht, was wir konnten. Nun können wir nur noch auf Regen und Entspannun­g hoffen», so Gründler. Tote Fische beeinträch­tigen die Qualität des Badewasser­s nicht massgeblic­h. Man sollte sie aber nicht anfassen.

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TAM Äschen verenden aufgrund der hohen Wassertemp­eraturen.

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