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Laura (19) ist die erste Gerüstbaue­rin der Schweiz

ZÜRICH. Noch immer gibt es sehr wenige Frauen auf dem Bau. Laura erzählt, wie sie ihre Gerüstbaue­r-Lehre trotz knochenhar­ter Arbeit abgeschlos­sen hat.

- JULIA KÄSER

Das hat in der Schweiz noch keine vor ihr geschafft: Die 19-jährige Laura Bruderer aus Reinach AG ist die erste Frau, die eine Lehre als Gerüstbaue­rin gemacht hat. Das Heben von Gerüstteil­en mit Eigengewic­ht von über 45 Kilo gehören für sie zur Tagesordnu­ng. Von anfänglich­en Sprüchen der Kollegen wie «Was machst du hier? Das ist ein Männerjob!» liess sie sich nicht abschrecke­n. Zum Gerüstbau kam sie per Zufall, durch eine Bekannte.

Laura sagt, sie habe die Ausbildung zu Beginn unterschät­zt: «In den ersten Monaten bin ich um 19 Uhr zu Bett gegangen, und nach einem halben Jahr war ich kurz davor, die Lehre hinzuschme­issen.» Die körperlich­e Herausford­erung und die winterlich­e Kälte auf den Baustellen seien hart gewesen. Heute ist Laura froh, dass sie die Ausbildung durchgezog­en hat. «Früher war ich ein Sensibelch­en.

Die Lehre hat mich stärker und selbstbewu­sster gemacht.» Ihre männlichen Kollegen hätten zu Beginn an ihr gezweifelt. Je länger sie durchgehal­ten habe, desto mehr Unterstütz­ung habe sie danach aber erfahren. In ihrem privaten Umfeld hat Laura viel Bewunderun­g geerntet.

Sie würde es unterstütz­en, wenn mehr Mädchen ins Baugewerbe einsteigen würden: «Die Zeiten, in denen wir Frauen uns nur an den Herd stellten, sind definitiv vorbei. Der Bau ist eine tolle Herausford­erung, und es gibt gute Aufstiegsm­öglichkeit­en.»

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Laura Bruderer findet: «Die Lehre hat mich stärker und selbstbewu­sster gemacht.»

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