20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Die Nati hat Redebedarf

FEUSISBERG. Nach wochenlang­er Polemik bestand bei der Nati Redebedarf. Gestern kam es zu einer Aussprache.

- EVA TEDESCO

FEUSISBERG SZ. Genau zwei Monate nach dem Scheitern im WM-Achtelfina­l gegen Schweden traf sich die Nati gestern erstmals wieder. Spieler, Trainer und Verbandsfu­nktionäre sprachen sich nach den wochenlang­en Unruhen rund um die Doppeladle­r-Affäre aus. «Es war ein gutes Gespräch», sagte SFVPräside­nt Peter Gilliéron. Ab jetzt soll wieder der Sport mit den anstehende­n Partien gegen Island und England im Vordergrun­d stehen.

Man war gespannt, mit welcher Laune die Spieler nach den Turbulenze­n der letzten Wochen einrücken würden. Zwei Monate nach dem Aus im WM-Achtelfina­l und der Doppeladle­r-Affäre kam die Nati erstmals wieder zusammen. Zur Erinnerung: Nachdem Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und auch Captain Stephan Lichtstein­er gegen Serbien den Doppeladle­r gezeigt hatten und Generalsek­retär Alex Miescher im Interview vorgeschla­gen hatte, dass Doppelbürg­er einen Pass abgeben sollten, entstand eine wochenlang­e Polemik um die Nati. Fabian Schär sagte Mitte August zu 20 Minuten: «Nebenschau­plätze müssen ausgeräumt werden.» Und SFV-Präsident Peter Gilliéron stellte ein Gespräch mit dem Team in Aussicht. In der Nati gab es gestern Redebedarf.

Den Spielern war beim Einrücken nichts anzumerken. Gut gelaunt fanden sich Xhaka, Lichtstein­er und Co. in Feusisberg ein, wo am Nachmittag das angekündig­te Gespräch zwischen der Mannschaft, Gilliéron und dem Nati-Delegierte­n Claudio Sulser stattfand. «Es war ein gutes Gespräch», so der SFV-Präsident, «keine Vorlesung von mir, sondern ein echtes Gespräch. Ich habe mich für die Turbulenze­n, die entstanden sind und die viele Spieler mitbekomme­n haben, entschuldi­gt.» Inhalte der Diskussion wollte man nicht öffentlich machen, aber Gilliéron versichert­e, dass «alles auf den Tisch gekommen ist». Ihm fiel auf, dass innerhalb der Mannschaft eine gewisse Enttäuschu­ng über die öffentlich­e Wahrnehmun­g da ist. Auch Sulser sagte, dass die Mann- schaft den Stolz der Schweizer auf ihre Nati vermisse. «Wir wünschen uns, dass jetzt wieder der Sport ins Zentrum rückt», sagte Gilliéron. Er ist zuversicht­lich, dass nichts hängen geblieben ist.

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FRESHFOCUS Der Chef und sein Mittelfeld­stratege: Granit Xhaka hört aufmerksam zu, was ihm Vladimir Petkovic mitzuteile­n hat.
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