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Die Spieler sind im Streik: EM 2020 ohne Dänemark?
KOPENHAGEN. Die Verhandlungen mit den Spielern sind gescheitert. Jetzt droht Dänemark der Worst Case.
Ein Streit über Sponsorenverträge gefährdet die Teilnahme von Dänemark an der EM 2020. Dem dänischen Fussballverband (DBU) ist es nicht gelungen, vor den Partien dieser Woche mit den 23 Nationalspielern Verträge auszuhandeln. Der Streit entzündete sich an der fehlenden Möglichkeit für die Spieler, individuelle Werbeverträge abzuschliessen, die in Konkurrenz zu NationalteamSponsoren stehen. Auch die Reisekonditionen für die Profis waren Teil der Verhandlungen.
Dänemark muss morgen zu einem Testspiel gegen die Slowakei und am Sonntag im Rahmen der Nations League gegen Wales antreten. Weder die Spieler noch Trainer Age Hareide werden daran teilnehmen, wie ein DBU-Sprecher sagte. Den Vorschlag der Spieler, den bestehenden Vertrag für die beiden Länderspiele im September zu verlängern, schlug die DBU am Sonntag aus. Die Folge davon ist nun der Spielerstreik.
Der DBU suchte nun gestern nach Ersatzpersonal in der 1. und 2. dänischen Liga, das für die zwei Begegnungen zur Verfügung steht. Sollten die Dänen keine Mannschaft stellen können, droht die Uefa mit hohen Strafen und einem Ausschluss von der EM 2020. Ein ähnlicher Konflikt mit dem Frauen-Nationalteam führte im letzten Jahr bereits zur Absage eines WM-Qualifikationsspiels.
Wäre ein solcher Eklat auch in der Schweiz möglich? «Nein», sagt SFV-Präsident Peter Gilliéron, «bei uns ist das klar geregelt. Ich bin froh, dass ich der Verbandspräsident der Schweiz und nicht von Dänemark bin.»