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Eine Mehrheit ist jetzt gegen die Fair-Food-Initiative

ZÜRICH. Die Zustimmung zu den Agrariniti­ativen ist deutlich eingebroch­en. Ein Argument überzeugt: dass die Preise steigen würden.

- PASCAL MICHEL

Der Rückhalt der beiden Agrariniti­ativen bei den Stimmberec­htigten bröckelt: Zur FairFood-Initiative sagen derzeit noch 43 Prozent Ja. Diese will das Angebot an naturnahen Lebensmitt­eln fördern. Bei der Initiative «Für Ernährungs­souveränit­ät» sind es laut Tamedia-Umfrage 39 Prozent (siehe Grafik). Die Vorlage fordert unter anderem «gerechte» Preise für Bauern.

In der letzten Befragung Ende August kam Fair Food noch auf Zustimmung­swerte von 55 Prozent, die Ernährungs­souveränit­ät auf 53 Prozent. Klare Mehrheiten finden die beiden Vorlagen nun nur noch bei den Wählern von SP und Grünen. Laut TamediaUmf­rage überzeugt die FairFood-Gegner am ehesten, dass die Lebensmitt­elpreise steigen würden, bei der Ernährungs­souveränit­ät ist die Abschottun­g ebenfalls ein Argument.

«Der massive Einbruch zeigt, dass wir mit unserer Aufklärung­sarbeit über die Folgen der Initiative­n, die zwar gut klingen, aber Schaden anrichten, auf dem richtigen Weg sind», sagt SVPNationa­lrat Marcel Dettling vom Nein-Komitee. Für Nationalrä­tin Adèle Thorens (Grüne) vom Fair-Food-Komitee fahren die Gegner mit den Preiswarnu­ngen eine Angstkampa­gne. Da man FoodWaste reduzieren wolle, spare man auch Geld. «Zudem geht es nicht um einen Bio-Zwang, sondern um die Förderung solcher Produkte.»

Auch Mathias Stalder von Uniterre glaubt, dass die «Poli- tik übers Portemonna­ie» leider funktionie­re. Zwar sei es möglich, dass das Essen mit der Initiative «Für Ernährungs­souveränit­ät» etwas mehr koste, «aber aus Fairness und Nachhaltig­keit sollte es uns das wert sein».

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