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«Sie verlangten 12 000 Franken für die Besichtigung»
BASEL. Mit SchnäppchenImmobilien locken Betrüger Opfer in die Falle. Eine Baslerin hat rechtzeitig Verdacht geschöpft.
Für nur 300 000 Franken war ein Reihenhaus in Aesch auf zwei Schweizer Immobilienportalen ausgeschrieben. Eine Interessentin aus Basel reagierte auf das Angebot. Die spanische Ärztin Catalina Arnal, tätig am Krebsforschungszentrum des Unispitals Zürich, gab sich als Eigentümerin zu erkennen. Kurz darauf meldete sich eine Maklerin namens Laura Watson von Partner Real Estate. «Für die Besichtigung des Hauses verlangte sie 12 000 Franken», erzählt sie. «Das ist eine Kaution, die Ihr Kaufinteresse unterstreichen soll, und keine Anzahlung», schrieb Watson in einem E-Mail. Da wurde die Baslerin stutzig und fand heraus, dass nie eine Arnal im Unispital Zürich gearbeitet hatte. Partner Real Estate ist eine fiktive Firma. Die Website ist eine gut gemachte Fassade und die Maklerin Laura Watson ist nur ein Alias. Die Website wurde gestern vom Host nach Meldungen wegen betrügerischer Aktivitäten vom Netz genommen. Bilder und Details zur Immobilie waren von seriösen Immoportalen gestohlen und auf der Website recycelt worden.
Die Immo-Betrüger operieren mit ihrer Betrugsmasche im rechtlichen Graubereich. Der Betrieb der Website mit den Fake-Inseraten ist allein noch kein Straftatbestand. «Eine reine Vorbereitungshandlung ist nicht strafbar», sagt Michael Lutz, Kommunikations-