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Nun hat Damian von Euw doch ein Blumenkohlohr
BRUNNEN. Der 20-Jährige ist einer der besten Ringer der Schweiz. Sein nächstes grosses Ziel sind die Olympischen Spiele 2020.
Damian von Euw ist ein 20-jähriger Schweizer, der unter Gleichaltrigen nicht weiter auffällt, würde er nicht 94 kg bei einer Grösse von 1,85 m wiegen. Dass der gelernte Kaufmann so kräftig ist, hat einen Grund: Er ringt seit nunmehr zehn Jahren – und das sehr erfolgreich. Der Schwyzer ist mittlerweile so gut, dass Gegner aus dem Ausland anreisen, um mit ihm zu trainieren.
Von Euw ist auf dem richtigen Weg, auch international durchzustarten. Zumal er heuer an der Militär-WM in Moskau Zweiter wurde. Doch der Ringer, der bei einer Kleiderfirma zu 30 Prozent im Aussendienst angestellt ist, ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, er hat ein höheres Ziel: die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.
Von Euw, der im Greco-Stil ringt – das heisst, er darf anders als im Freistilringen nicht die Beine des Gegners angrei- fen – weiss, dass Tokio 2020 ein hochgestecktes Ziel ist. Er sagt: «Wenn ich die Qualifikation schaffe, dann kann ich auch um die Medaillen mitringen. Die Quali als Europäer ist so schwer – wenn du dabei bist, liegt eine Medaille drin.»
Es gibt ein Merkmal, das beinahe jeden Ringer, speziell die erfolgreichen, auszeichnet: die Blumenkohlohren. Dazu sagt Von Euw, der nächste Woche an der Junioren-WM (vom 17. bis 23. September im slowakischen Trnava) teilnimmt: «Ich habe dieses Jahr das erste bekommen. An der EM war es ganz geschwollen.» Er lächelt und fügt an, er habe immer gedacht, er werde nie solche Ohren bekommen. Aber das gehöre halt dazu.