20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Mädchen sind besonders gefährdet

BASEL. In Grossbrita­nnien verletzen sich massiv mehr Jugendlich­e selbst. Auch bei uns sind Selbstverl­etzungen ein grosses Thema.

- DAVID NÄGELI

In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Zahl britischer Jugendlich­er, die sich selbst körperlich­e Schäden zuführen, verdoppelt. Und die Anzahl Mädchen, die wegen einer Medikament­en-Überdosis behandelt werden müssen, stieg auf das Zehnfache. Das ist alarmieren­d. Auch hierzuland­e ist Selbstverl­etzung verbreitet. Und auch wenn keine Statistike­n erfasst werden, schätzen Experten, dass sich rund die Hälfte der Mädchen bereits selbst verletzt hat. «Sowohl bei Notfallein­sätzen als auch auf den Stationen ist Selbstverl­etzung ein derart grosses Thema, dass Steigerung­en schwer möglich sind», sagt Marc Schmid, Leitender Psychologe in der Klinik für Kinder und Jugendlich­e der UPK Basel.

Besonders gefährdet sind Mädchen und junge Frauen: «Die Selbstverl­etzungen beginnen meistens mit dem Eintritt in die Pubertät», sagt Schmid. Allgemein gesagt, können Schwierigk­eiten im Selbstbild oder beim Erkennen und Regulieren von Emotionen zu Problemen führen. Die möglichen Auslöser seien vielfältig: «Es können Misserfolg­e, das Gefühl von Zurückweis­ungen und Ausschluss durch andere und viele andere Situatione­n sein», so der Experte.

Wenn eine Person in deinem Umfeld betroffen ist, solltest du weder wegschauen noch die Selbstverl­etzung mit zu viel Aufmerksam­keit verstärken. «Man sollte sie motivieren, eine Fachperson aufzusuche­n, was neben Kinderund Jugendpsyc­hiatern oder -Therapeute­n auch Schulpsych­ologen sein können.»

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Selbstverl­etzungen beginnen meistens mit dem Eintritt in die Pubertät.
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