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Schweizer Eishockeyschule für Chinesen in Magglingen
MAGGLINGEN. In der Schweiz bereiten sich 46 chinesische Spieler auf Olympia vor.
«Grand Hotel» nennt sich das Haus mit der schönen Aussicht in Magglingen. Doch die 46 Chinesen, die sich hier für ein halbes Jahr einquartiert haben, sind keine Touristen. Ihr Heimatland hat sie in die Sportschule geschickt, damit sie besser Eishockey spielen lernen. Angeleitet von Trainern aus dem Land des Vizeweltmeisters und im Hinblick auf Olympia 2022 in Peking.
Es ist für alle Beteiligten eine denkwürdige Erfahrung, für die Chinesen zwischen 18 und 23 Jahren sowieso. Ange- fangen bei der Ernährung: «An den Käse habe ich mich auch nach zwei Wochen nicht gewöhnt», gesteht Goalie Liu Zhiwei. Und sie müssen feststellen, dass die Trainings etwas anders laufen als in der Heimat. Nicht nur, weil immer eine Übersetzerin mit dabei ist, die die Worte von Köbi Kölliker mehr oder weniger verständlich macht. «Individuell hat es ein paar Gute dabei, doch in Sachen Zusammenspiel herrscht noch Verbesserungsbedarf», urteilt der 65-jährige Trainer über jene Spieler, die am Montag gegen Zweitligist Meinisberg 1:11 verloren.
Die anderen, das sogenannte B-Team, wurde aus Sportlern rekrutiert, die zum Beispiel aus dem Rollhockey oder vom Inline kommen. Sie sollen sich hier vor allem an die neue Unterlage gewöhnen und danach als Botschafter der Sportart in der Heimat agieren, wo es erst 548 lizenzierte männliche Spieler gibt.
Der Weg zu einer Eishockeynation ist für die Nummer 33 der Welt auf jeden Fall noch lang. Nun herrscht die Hoffnung, dass der schnellste Weg dorthin über Magglingen führt.