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Einen Patzer gegen den FCZ kann sich Herrlich nicht mehr erlauben
ZÜRICH. Der Trainer von Bayer Leverkusen wackelt vor dem Europa-LeagueSpitzenspiel. Stösst der FCZ Heiko Herrlich vom Stuhl?
Die Bilanz von Super-LeagueTeams gegen Bundesligisten spricht nicht für den FCZ. «Ich habe auch recherchiert und bin dabei nur auf wenige Schweizer gestossen, die gegen einen Bundesligisten gewonnen haben», sagt Ludovic Magnin. Der FCZ-Trainer nennt Basel gegen die Bayern und Servette gegen Hertha. GC hat er vergessen. «Das war wohl noch vor Christus», entgegnet Magnin lachend. Nicht ganz: 1978 gewann GC gegen Frankfurt im Uefa-Cup.
Die Ausgangslage ist für beide Teams komfortabel. Sie haben sechs Punkte nach zwei Partien auf dem Konto. Mit einem Dreier heute wäre die siegreiche Mannschaft fast schon durch in der Gruppe. «Wir haben die Möglichkeit, einen grossen Schritt zu gehen», sagt Bayer-Trainer Heiko Herrlich. Allerdings steht Leverkusen derzeit nur auf Rang 13 und steckt in der Krise. «Riese Bayer nur noch eine Maus», titelte der «Kicker». Herrlich wackelt seit Wochen. Dazu passt die Aussage von Boss Rudi Völler im ZDF-«Sportstu- dio»: «Noch hat er unser Ver- trauen.» Mit Betonung auf noch. Eine Enttäuschung in Zürich würde Herrlichs Werks- Mission noch schwieriger werden lassen, als sie es ohnehin schon ist. Stösst der FCZ Herrlich vom Trainerstuhl?
«Deutsche Spieler haben einfach eine überragende Mentalität, und die bringen sie im Flugzeug mit. Aber wir wissen von der Unruhe im Club, und die hört nicht einfach vor der Grenze auf», sagt Magnin. «Es liegt an uns, dass diese Verunsicherung beim Gegner möglichst lange auf dem Platz anhält. Sich darauf zu fixieren, wäre fahrlässig.»