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Das Supertalen­t und die Vergleiche mit den Volkshelde­n

BASEL. Alexander Zverev wird oft an den deutschen Überfigure­n gemessen. In Basel hofft er auf ein Duell mit Roger Federer.

- KAI MÜLLER

Deutschlan­d hatte Boris Becker, Deutschlan­d hatte Steffi Graf. Grössen, die eine ganze Sportnatio­n verwöhnten, für potenziell­e Nachfolger aber nicht nur ein Segen waren. Der Mann, dem zurzeit zugetraut wird, dereinst eine Ära zu prägen wie seine Landsleute, heisst Alexander Zverev und er erfährt das am eigenen Leib.

Seit 13 Monaten hält sich der Hamburger mit russischen Wurzeln in den Top 5, er hat bisher drei Masters-1000-Titel gewonnen und sich zum zweiten Mal in Folge für die ATP-Finals qualifizie­rt. Dennoch spricht man in der Heimat vor allem darüber, dass er an Major-Turnieren noch nicht über den Viertelfin­al hinausgeko­mmen ist. «Becker hat viel gewonnen, Graf alles. Deswegen schaut man in Deutschlan­d mehr auf die Grand Slams und die Nummer 1», sagt Zverev. «Da vergisst man schnell, dass ich erst 21 bin.»

Roger Federer weiss, wie es ist, wenn der ganz grosse Wurf auf sich warten lässt. Umso mehr taugt er zum Ratgeber für Zverev. «Wir verbringen viel Zeit ausserhalb des Platzes und reden gerne miteinande­r», sagt Zverev. Der Weltrangli­stenfünfte hofft, dass sie sich nun erstmals in Basel duellieren, was erst im Final möglich ist. Den ersten Schritt dorthin hat er gemacht. Zverev schlug den Holländer Robin Haase (ATP 47), gegen den er zuvor zweimal verloren hatte, 6:4, 7:5. «Das Publikum war der Wahnsinn für eine erste Runde. Es ist eine Freude, hier zu spielen», sagte er. Heute trifft er auf den 19-jährigen australisc­hen Qualifikan­ten Alexei Popyrin. Deutschlan­d wird deswegen nicht stillstehe­n.

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KEYSTONE Der ganz grosse Wurf lässt beim Deutschen Alexander Zverev noch auf sich warten.

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