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Herzstück: Basler hässig auf Bundesrat

BERN. Neue Tunnel, Bahnhöfe und mehr Züge: Der Bund investiert mehr Geld als geplant in die Eisenbahni­nfrastrukt­ur. Zahlen die Pendler drauf?

- STEFAN EHRBAR

Für 11,9 Milliarden Franken will der Bundesrat die Bahn bis 2035 ausbauen – für 400 Millionen mehr als bisher geplant. Die Nachfrage steigt laut Bundesräti­n Doris Leuthard stark: «Der Ausbau ist unumgängli­ch.» Zu den enthaltene­n Projekten gehören der Brüttenert­unnel oder der Ausbau des Lötschberg-Basistunne­ls und neue Viertelstu­ndentakte.

Das hat Folgen: Laut Zahlen der SBB löst jede Investitio­n von 100 Millionen Franken in die Infrastruk­tur jährliche Unterhalts­kosten von 4 Millionen Franken aus. Damit kämen auf die Bahnen neue Kosten von fast 500 Millionen Franken jährlich zu. SBB-Sprecher Reto Schärli sagt, die Bahn begrüsse den Entscheid des Bundesrats, der ÖV müsse aber bezahlbar bleiben. Das Parlament müsse darauf achten, die Wirtschaft­lichkeit nicht durch die Aufnahme weiterer Projekte zu verschlech­tern. «Die SBB möchte Preiserhöh­ungen im Zusammenha­ng mit dem Ausbauschr­itt vermeiden», so

Schärli weiter. «Bei Preiserhöh­ungen würde der ÖV deutlich an Wettbewerb­sfähigkeit verlieren.» Doch bereits werden Forderunge­n laut, weitere Projekte aufzunehme­n. So wollen die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Luzern Gelder für die Projektier­ung des Basler «Herzstücks» respektive des Luzerner Durchgangs­bahnhofs. Auch Pro Bahn geht der Ausbau zu wenig weit: Die von ihnen geforderte Aufstockun­g auf 13,5 Milliarden Franken sei nicht berücksich­tigt worden, sagt Präsidenti­n Karin Blättler. Sie kritisiert das Fehlen der Basler und Luzerner Kredite: «Angesichts des Zeithorizo­nts 2035 wäre das mehr als angemessen gewesen.»

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«Ausbau ist unumgängli­ch»: Doris Leuthard.
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Bis 2035 will der Bundesrat fast

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