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ETH Zürich will umstrittene Professorin entlassen
ZÜRICH. Die ETH Zürich will eine Astronomie-Professorin entlassen. Studenten erheben den Vorwurf, von ihr schikaniert worden zu sein.
Eine Professorin des Instituts für Astronomie soll jahrelang Doktoranden gemobbt haben. Aufgrund einer Untersuchung leitete die ETH ein Entlassungsverfahren gegen Marcella Carollo (56) ein.
Über die Schikanen hatten ehemalige Doktoranden der «NZZ am Sonntag» bereits vor einem Jahr berichtet (siehe Box). Das Mobbing soll erst aufgehört haben, als sich eine junge Doktorandin bei der Leit ung b e h t Die se schickte Carollo und ihren Ehemann in einen Sonderurlaub und löste das Institut auf. Zudem wurde am 25. Oktober 2017 eine Administrativuntersuchung eingeleitet und im Oktober 2018 abgeschlossen. Das Ergebnis: Der Präsident der ETH Zürich leitet das Kündigungsverfahren ein.
Die von einem unabhängigen externen Experten durchgeführte Administrativuntersuchung hat schwerwiegendes pflichtwidriges Verhalten über einen längeren Zeitraum hinweg festgestellt.
Die Astronomie-Professorin nahm gestern via Anwalt Stellung: Sie sei das Opfer einer rachsüchtigen Doktorandin geworden. Dabei habe sich der ETH-Rat bei der Auseinandersetzung instrumentalisieren lassen. Prof. Carollo habe seit ihrer Berufung 2002 bis Ende 2016 tadellos gearbeitet und geforscht. Dank ihr habe das Institut einen exzellenten Ruf genossen. «Prof. Carollo wurde im Januar und Februar 2017 das Opfer einer Gruppe von Mitarbeitenden, die sie in mehreren sogenannten Testimonials anschwärzten.» Der ETH-Präsident habe 2017 für sie ein Coaching und die CoSupervision von Doktoranden angeordnet. Stattdessen habe das Departement Physik im Mai 2017 die Schliessung des ganzen Instituts für Astronomie erreicht.