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Mit Wasser gegen Stickoxid
NEUWIED. Das deutsche Start-up Go Diesel hat eine Wassereinspritzung zum Nachrüsten entwickelt, die den Stickoxidausstoss von Dieselmotoren verringern soll.
Die Diesel-Thematik hält die gesamte Autoindustrie in Atem. Die Stickoxidbelastung in Städten führt dazu, dass Selbstzünder der Schadstoffklassen unterhalb von Euro 6 teilweise mit Fahrverboten be- legt werden. Um ältere Dieselmodelle nicht gegen ein neues eintauschen zu müssen, sind mehrere Nachrüstlösungen auf dem Markt, die aber noch wenig Aufmerksamkeit erhalten. Schade, denn ein älteres Dieselauto einzutauschen, ist für die Umweltbilanz verheerend. «Lässt der Besitzer eines Mittelklasse-Diesels mit einer Jahreslaufleistung von 15000 Kilometern sein Fahrzeug verschrotten und wählt einen neuen Benziner der gleichen Fahrzeugklasse, würde das neu angeschaffte Fahrzeug 42 Jahre benötigen, um den durch die Entsorgung und Neuproduktion entstandenen CO2Nachteil auszugleichen», rechnet Fritz Cirener von Go Diesel vor.
Go Diesel hat eine Wassereinspritzung zum Nachrüsten für rund 1000 Euro entwickelt, die den Stickoxidausstoss von Dieselmotoren um bis zu 50 Prozent reduzieren soll. Gemäss Go Diesel ist diese Wassereinspritzung für alle PWDieselmotoren der Schadstoff- klassen von Euro 4 bis Euro 6 b/c geeignet. Eingriffe in die Motorsteuerung seien nicht erforderlich, die Effizienz der Motoren bleibe vollständig erhalten, Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen würden nicht erhöht, wie verschiedene Forschungsprojekte belegten.