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Polizist im Einsatz filmt die perfekte Rettungsgasse
LIESTAL. Nach einem Unfall staute sich auf der A2 der Verkehr über mehrere Kilometer. Doch die Lenker reagierten für einmal genau richtig.
Am Dienstagmorgen war auf der A2 ein Lieferwagen nach einer Kollision mit der Lärmschutzwand umgekippt, Lenker und Beifahrer wurden erheblich verletzt und mussten mit der Rega geborgen werden. Gerade mal sechs Minuten dauerte es, bis die erste Polizeipatrouille am Unfallort eintraf. Ab Einfahrt Sissach musste die Streife noch 1,5 km auf der A2 zurücklegen.
Dass alles so schnell ging, ist einer vorbildlich gebildeten Rettungsgasse geschuldet. Ein Polizist filmte die Einsatzfahrt zwischen den Autos hindurch: «Er dachte, so etwas müsse man mal sehen können», so Polizeisprecher Adrian Gaugler. Die Polizei stellte das Video gestern auf Facebook. Dort wurde es innert kurzer Zeit über 7000mal angeklickt und fleissig kommentiert. «Eigentlich traurig, dass man sich für das, was Vorschrift ist, bedanken muss», so eine Userin.
Vorschrift ist die Bildung einer Rettungsgasse allerdings nicht. «Im Gegensatz zu Deutschland gibt es bei uns noch keine gesetzlichen Be stimmungen», erklärt Gaugler. Die Polizei versucht deshalb, die Autofahrer mit Informationskampagnen für das Thema zu sensibilisieren. Dass das nötig ist, zeigte sich am Dienstagabend, als es im Feierabendverkehr auf der A2 bei Pratteln zu einem Auffahrunfall kam. «Die Autos standen kreuz und quer», berichtet Gaugler. Die erste Polizeipatrouille brauchte geschlagene elf Minuten bis zur Unfallstelle.