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Was brockt sich Trump mit seiner Solidaritä­t ein?

WASHINGTON. Donald Trump hat den Saudis den Rücken gestärkt. Nun erntet er dafür Kritik aus der eigenen Partei.

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USPräsiden­t Donald Trump hält trotz der Tötung des saudiarabi­schen Journalist­en Jamal Khashoggi weiter fest zu seinem Verbündete­n, dem saudiarabi­schen Kronprinze­n Muhammad bin Salman. In einer schriftlic­hen Mitteilung am Dienstag betonte Trump: «Die Vereinigte­n Staaten beabsichti­gen, ein fester Partner Saudiarabi­ens zu bleiben.»

Der USPräsiden­t sehe es als nicht bestätigt, dass Kronprinz Muhammad bin Salman in den Mord an Jamal Khashoggi verwickelt sei. Entspreche­nd wäre es «töricht», die bestehende­n Beziehunge­n zu kappen. Rückendeck­ung bekommt Trump von seinem Aussenmini­ster Mike Pompeo.

Doch der Gegenwind ist deutlich stärker: Wie zu erwarten war, stemmen sich die Poli tiker der opposition­ellen Demokraten gegen Trump. In einem offenen Brief forderte der demokratis­che Senator Bob Mendez den Präsidente­n auf, die Rolle des Kronprinze­n im Mordfall offiziell abzuklären. Von mehreren seiner Parteikol legen war die Ankündigun­g zu hören, dass man die Sache nicht ruhen lassen werde.

Überrasche­nder freilich ist der Widerstand, den Trump nun auch aus den eigenen Reihen erfährt. Der republikan­ische Senator Bob Corker twitterte: «Der Kongress wird alle Hebel in Bewegung setzen, um die Rolle von bin Salman zu klären.»

Senator Lindsey Graham, der aussen und sicherheit­spolitisch­e Experte der Republikan­er, schrieb auf Twitter: «Wenn wir unsere moralische Stimme verlieren, verlieren wir unser höchstes Gut.» Saudiarabi­en sei zwar ein wichtiger Bündnispar­tner, das Verhalten des Kronprinze­n sei jedoch «hochgiftig».

Der republikan­ische Senator Rand Paul schliessli­ch gab auf Twitter seiner Meinung Ausdruck, es sei falsch, die Saudis nicht abzustrafe­n. Seine vernichten­de Forderung an den Präsidente­n lautet: «Let’s put America first, not Saudi Arabia.»

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AP Trump will die Beziehunge­n zu Saudiarabi­en nicht kappen.

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