20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Schiedsrichter protestierten mit Schere, Stein, Papier
MANCHESTER. Über 100 britische Unparteiische wehrten sich bei der Seitenwahl gegen die kuriose Sperre eines Berufskollegen.
Auf Hunderten britischen Fussballplätzen spielten am vergangenen Wochenende Captains von englischen Amateurmannschaften vor der Partie Schere, Stein, Papier, um die Seitenwahl zu entscheiden. Die Unparteiischen hatten sie dazu aufgefordert. «Viele von uns haben an David McNamara gedacht», sagte Schiedsrichter Ryan Hampson zu BBC Sport.
Dieser hatte vor kurzem die Partie der englischen Frauen- Super-League zwischen Manchester City und Reading gepfiffen. Der Schiedsrichter hatte vor der Partie seine Platzwahl-Münze nicht finden können. Also liess er die beiden Captains in einer Runde Schere, Stein, Papier gegeneinander antreten.
Dieses Vorgehen sollte für McNamara Konsequenzen haben. Er hatte die Rechnung ohne Joanna Simpson gemacht. Sie ist SchiedsrichterVerantwortliche der Frauen im englischen Fussballverband FA und bezeichnete die Aktion als «Moment des Wahnsinns». Eine dreiwöchige Sperre für McNamara war die Folge. Diese führte zu viel Unverständnis in der Schiedsrichtergilde und auch bei den Kickern. «Ohne dass ich etwas gesagt habe, kamen Spieler vor der Partie zu mir und fragten, ob wir Schere, Stein, Papier spielen zur Seitenwahl», so der am Wochenende aktive Referee Hampson. Die FA äusserte sich bisher weder zum Protest der Unparteiischen noch zu einer möglichen Verkürzung der Sperre McNamaras.