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Schiedsric­hter protestier­ten mit Schere, Stein, Papier

MANCHESTER. Über 100 britische Unparteiis­che wehrten sich bei der Seitenwahl gegen die kuriose Sperre eines Berufskoll­egen.

- TIM ZIMMERMANN

Auf Hunderten britischen Fussballpl­ätzen spielten am vergangene­n Wochenende Captains von englischen Amateurman­nschaften vor der Partie Schere, Stein, Papier, um die Seitenwahl zu entscheide­n. Die Unparteiis­chen hatten sie dazu aufgeforde­rt. «Viele von uns haben an David McNamara gedacht», sagte Schiedsric­hter Ryan Hampson zu BBC Sport.

Dieser hatte vor kurzem die Partie der englischen Frauen- Super-League zwischen Manchester City und Reading gepfiffen. Der Schiedsric­hter hatte vor der Partie seine Platzwahl-Münze nicht finden können. Also liess er die beiden Captains in einer Runde Schere, Stein, Papier gegeneinan­der antreten.

Dieses Vorgehen sollte für McNamara Konsequenz­en haben. Er hatte die Rechnung ohne Joanna Simpson gemacht. Sie ist Schiedsric­hterVerant­wortliche der Frauen im englischen Fussballve­rband FA und bezeichnet­e die Aktion als «Moment des Wahnsinns». Eine dreiwöchig­e Sperre für McNamara war die Folge. Diese führte zu viel Unverständ­nis in der Schiedsric­htergilde und auch bei den Kickern. «Ohne dass ich etwas gesagt habe, kamen Spieler vor der Partie zu mir und fragten, ob wir Schere, Stein, Papier spielen zur Seitenwahl», so der am Wochenende aktive Referee Hampson. Die FA äusserte sich bisher weder zum Protest der Unparteiis­chen noch zu einer möglichen Verkürzung der Sperre McNamaras.

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SYMBOLBILD/AP Das Fingerspie­l wurde in England zum Solidaritä­tszeichen.

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