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VoltaNord wird zum Waterloo für den Gewerbever­band

BASEL. Das Stimmvolk wünscht sich Wohnraum auf dem Lysbüchel und sagt Ja zu VoltaNord. Das Gewerbe ist enttäuscht.

- LUKAS HAUSENDORF

Das Referendum gegen die Planung VoltaNord der Basler Regierung wurde für den Basler Gewerbever­band zum Bumerang. Fast 61 Prozent des Stimmvolks stellte sich gestern hinter den Ratschlag, den auch schon der Grosse Rat mit klarem Mehr verabschie­det hatte. Die Stimmbetei­ligung lag bei 57, 6 Prozent.

Die vom Gewerbever­band als «Fehlplanun­g» geschmähte Vorlage sieht eine Umgestaltu­ng des heute aus Sicht der Eigentümer – der Kanton und die SBB – unternutzt­en Lysbüchel-Areals vor. Darauf sollen über 2000 Arbeitsplä­tze und bis zu 1900 Einwohner ange- siedelt werden. Die Erweiterun­g des St.-Johann-Quartiers soll neben neuem Wohn- und Gewerberau­m am nördlichen Ende nach wie vor auch Platz für lärmintens­ive Betriebe und Industrie bieten. Das zumindest versprach die Regierung.

Baudirekto­r Hans-Peter Wessels (SP) freute sich über das «glasklare Votum zugunsten einer lebhaften und attraktive­n Stadt». Viele erhoffen sich, dass dort vor allem bezahlbare­r Wohnraum entsteht.

In einer Stellungna­hme zeigte sich der Gewerbever­band enttäuscht darüber, dass

die Bevölkerun­g das Bedürfnis nach Wohnraum über die Interessen der KMU-Wirtschaft stellte. Verbandsdi­rektor Gabriel Barell pocht nun umso stärker darauf, dass das emissionst­arke Gewerbe im Norden des Areals die versproche­nen Flächen erhält. «Diesen Worten müssen nun Taten folgen», sagte er.

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PLANUNGSAM­T BS/VISAVISTA AG Auf dem Lysbüchel soll neuer Wohn- und Gewerberau­m entstehen.

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