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YB kassiert späte Pleite in Manchester
MANCHESTER. Die Young Boys hielten gegen Favorit Manchester United gut mit, das Remis war greifbar. Aber Marouane Fellaini hatte in der 91. Minute etwas dagegen.
Wie eine Seifenblase zerplatzte der Traum vom Erfolg im Old Trafford in letzter Sekunde. Marouane Fellaini gelang das Kunststück in der Nachspielzeit: Das 1:0 für Manchester United liess den Abend für die Young Boys im Theater of Dreams zum Albtraum werden. Die Berner Abwehr konnte den Belgier im Strafraum nicht an der entscheidenden Drehung hindern und wurde erneut für eine kampfstarke Leistung schlecht belohnt.
Phasenweise hatte es während der zweiten Halbzeit sogar so ausgesehen, als könnte der Schweizer Meister Manchester ein Schnippchen schlagen. Nach gut einer Stunde war sie da – die grosse Gelegenheit für Kevin Mbabu, sich seinen Traum von einem Tor im Old Trafford zu erfüllen. Nur wenige Minuten waren nach der Pause gespielt, als der YB-Flügel nach einer feinen Einzelleistung flink und frontal in den Strafraum von Manchester United drängte, dort aber in Goalie David de Gea seinen Meister fand.
Ein paar englische Angriffswellen später flackerte am Fuss von Mbabu tatsächlich noch einmal die Fantasie von einer Sensation gegen den englischen Rekordmeister auf. Der Schweizer Nationalspieler fälschte einen Schuss von Ulisses Garcia so gefährlich ab, dass der fast zwei Meter grosse De Gea jeden Zentimeter seiner Körperlänge benötigte, um das 0:1 zu verhindern. Es war die letzte Chance für YB, das sich am Ende trotz der bitteren Niederlage von den über 3000 gelb-schwarzen Fans für den heroischen Kampf feiern liess.
Jubeln durfte wieder einmal José Mourinho. Der UnitedTrainer schüttelte sich nach dem erlösenden Tor seinen ganzen Frust vom Leib und schleuderte alle Getränkeflaschen, die er in die Finger bekam, an die Wand. Dank des Sieges verschafft sich der zuletzt arg kritisierte Portugiese wieder etwas Luft.