20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Diese Website soll vor der Kesb schützen

ST. GALLEN. Bei Urteilsunf­ähigkeit entscheide­t die Kesb. FDP-Nationalra­t Marcel Dobler will das verhindern.

-

Wer für urteilsunf­ähig gehalten wird, erhält Besuch von der Kinderund Erwachsene­nschutz- behörde (Kesb). Sie entscheide­t, wer in Zukunft Entscheidu­ngen, etwa im finanziell­en Bereich oder die eigenen Kinder betreffend, fällt. Um die Behördenab­hängigkeit zu vermeiden, lanciert Dobler einen E-Vorsorgeau­ftrag. «Als verheirate­ter Familienva­ter will ich mich absichern», sagt er. Denn: «Die Kesb trifft auch nicht ideale Entscheidu­ngen.» Der Online-Konfigurat­or soll jedem einfach zum persönlich­en Vorsorgeau­ftrag verhelfen. «Kein Gesetz muss angepasst werden, es werden Steuern gespart und der Kesb wird die Arbeit erleichter­t», so Dobler. Die für den Kanton St. Gallen ausgelegte Website E-vorsorgeau­ftrag.ch könne leicht auch für andere Kantone umgesetzt werden.

Auch Pirmin Schwander (SVP), Initiant der Kesb-Initiative, will jede Einmischun­g der Kesb verhindern. Eine Lösung sei der E-Vorsorgeau­ftrag aber nicht. «Die Kesb ist immer noch verpflicht­et, den Vertrag zu prüfen.» Eine vorsorgebe­auftragte Person könne somit von der Kesb immer noch für nicht fähig erklärt werden. Bei einem Vorsorgeau­ftrag dürfe die Kesb nichts mehr zu sagen haben. Dazu müsse das Gesetz geändert werden – mit seiner Initiative.

Die Kesb St. Gallen äusserte sich gegenüber 20 Minuten gestern nicht zu dem Thema. Eine aktuelle Studie der Hochschule Luzern widerlegt jedoch den Vorwurf, die Kesb entscheide ohne die Angehörige­n. 90 Prozent der befragten Mitarbeite­r sagten aus, sie würden bei einer Fremdplatz­ierung eines Kindes die Familie miteinbezi­ehen.

 ?? 20M ?? Beim Ausfüllen eines E-Vorsorgeau­ftrags.
20M Beim Ausfüllen eines E-Vorsorgeau­ftrags.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland