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SBB-WCs sorgen für Pendler-Frust
ZÜRICH. Eine Pendlerin mit voller Blase rastete aus, weil sie im Zug nicht aufs Klo konnte. ÖV-WCs verärgern Pendler ständig.
ZÜRICH. Die Zugtoiletten sind für viele Pendler ein Ärgernis. Sie beklagen sich über oft verschmutzte, geschlossene oder defekte Klos. Der Frust gipfelte da rin, dass eine Passagierin vor einem WC stand und der SBB drohte: «Ich pisse euch vor die Tür!» Pro Bahn fordert nun mehr WCs in den Zügen. Toiletten seien ein Grundbedürfnis, das der ÖV stark vernachlässige. Die SBB sagt, im Regional und Fernverkehr seien 96 Prozent aller WCs laufend verfügbar.
Verfügbar, sauber, angenehm» – so wirbt die SBB für ihre WCs. Eine Passagierin erlebte kürzlich in der S23 von Baden nach Langenthal etwas anderes. «Das einzige Klo in diesem Zug ist zu», klagte sie jemandem am Telefon. Sie müsse dringend aufs WC. «Ich pisse denen vor die Tür!» Später klappte es doch noch, die Tür wurde entriegelt. Doch beim Verlassen riet sie einer Passagierin vom WC ab. «Es ist verstopft. Ich habe ins Lavabo gemacht.»
Der Vorfall passierte am Nachmittag des 24. Novembers. Die SBB bestätigt, dass es im betreffenden Zug nur ein WC gab. Es sei eine Bio-Toilette gewesen, erklärt Sprecher Christian Ginsig. Nach einer gewissen Anzahl Nutzungen müsse sich die Toilette «selbst regenerieren». Die Tür schliesse dann automatisch und entriegle sich nach einigen Minuten wieder. Zu Verstopfungen könne es kommen, wenn Kunden Abfälle im WC entsorgten. WC-Probleme verärgern Pendler immer wieder. «Meist ist das WC schmutzig und auch oft geschlossen», sagt etwa Student Ramon Buchschacher (siehe unten).
«Wir erhalten zahlreiche Meldungen von Passagieren, die sich über mangelnde, nicht verfügbare oder unsaubere Klos beklagten», bestätigt Karin Blättler von Pro Bahn. «Es braucht mehr Toiletten in den Zügen. Ein WC zu benutzen, ist ein Grundbedürfnis», sagt sie. Laut Christian Ginsig erhält die SBB zum Thema WC hin und wieder Kundenrückmeldungen. Im Fernverkehr gebe es mehr WCs als in Regionalzügen. Laut SBB sind laufend 96 Prozent aller Toiletten im Regional- und Fernverkehr verfügbar. Pro Jahr würden rund 10 Millionen Franken in die Instandhaltung der Toilettensysteme investiert.