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Özil könnte 158 Bücher lesen – er zockt aber 72 Tage «Fortnite»
LONDON. Die Krise von Arsenals Spielmacher könnte mit dem Onlinespiel zusammenhängen.
KONTROVERS Unai Emery schien nicht gut auf ihn zu sprechen. Nach dem 4:2-Sieg gegen Tottenham am Sonntag wurde der Arsenal-Coach zur Absenz von Mesut Özil befragt – die Antworten fielen kurz aus. Wieso er nicht spielte? «Er hat Rückenschmerzen.» Wie lange schon? «Weiss ich nicht.» War er im Stadion? «Weiss ich nicht.» Hinreichend bekannt ist hingegen, was der frühere deutsche Nationalspieler sonst so in seiner Freizeit tut. Er spielt «Fortnite». Ausgiebig. Gemäss externer Statistik-Websites hat Özil im Onlinegame über 5200 Matches absolviert und steht bei weit mehr als 600 Siegen. Der Arsenal-Blogger Le Grove ordnet via Twitter ein: «Es braucht unglaublich viel Zeit, um diese Anzahl Siege zu erreichen. Entweder muss man im Solomodus 99 Spieler bezwingen, 48 im Duo-Mode oder 24 im Squad-Mode.»
Wie viel Zeit Özil vor der Konsole verbringt, zeigen die nackten Zahlen. Gemäss dem Statistik-Portal «Wasted on Fortnite» spielte der 30-Jährige 5221 Matches, durchschnittlich dauert eine solche Partie rund 20 Mi- nuten. Das wär dann eine Nettospielzeit von 104420 Minuten, 1740 Stunden oder 72 Tagen. Le Grove schliesst daraus: «Wenn Özil Rückenschmerzen hat, könnte das damit zusammenhängen, dass er stundenlang herumsitzt.» Bei «Wasted on Fortnite» haben sie ausgerechnet, dass Özil in dieser Zeit 158 Bücher hätte lesen können.
Dabei ist der Deutsche bei weitem nicht der einzige Fussballstar, der sich nachweislich gern dem Gamen widmet. So zeigte Neymar am Montagabend mehr Interesse an der virtuellen als an der echten Welt. Während Luka Modric den Ballon d’Or gewann, streamte der Brasilianer, wie er sich mit dem Game «Call of Duty» vergnügte.