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Lebenslang­e Haft für Doppelmord im Café 56

BASEL. Elton B. wurde gestern im Fall des Doppelmord­es im Café 56 zu einer lebenslang­en Freiheitst­rafe verurteilt.

- *Name der Redaktion bekannt

Der 42-jährige albanische Staatsange­hörige Elton B.* hatte im März 2017 zwei Landsleute erschossen und einen weiteren Mann schwer verwundet. Die Verteidigu­ng hatte am Montag darauf hingewiese­n, dass es keine konkreten Beweise für die Tatbeteili­gung von B. gebe. Der Präsident der Fünferkamm­er gab bei der Urteilsver­kündung gestern zu, dass es sich um einen Indizienpr­ozess handle. «Es gibt allerdings ein geschlosse­nes Indizienne­tz ohne Löcher, durch die der Beschuldig­te schlüpfen könnte», so der Richter. In der Folge habe das Gericht keine ernsthafte­n Zweifel an seiner Beteiligun­g. «Der Schütze legte eine unglaublic­he Entschloss­enheit zu töten an den Tag. Sogar für einen Mord war der Kopfschuss in die Mitte der Stirn ausgeprägt gewissenlo­s», schloss der Richter.

Der bereits zuvor mehrfach verurteilt­e B. sei «völlig unbelehrba­r und nicht von seinem kriminelle­n Weg abzubringe­n», hiess es weiter. Für ihn gelte nur sein eigenes Recht. Weil es sich bei Mord um eine Katalogtat handelt und B. als albanische­r Staatsange­höriger nicht vom EU-Freizügigk­eitsabkomm­en profitiert, muss laut Strafgeset­zbuch ein obligatori­scher Landesverw­eis erfolgen. «Angesichts der Schwere der Tat wird die Maximaldau­er von 15 Jahren verhängt», so der Richter.

Die Verteidigu­ng, die auf Freispruch plädiert und keine Eventualan­träge zur Strafminde­rung gestellt hatte, will den Fall an die nächste Instanz weiterzieh­en. «Das Gericht hält selber fest, dass es keine Beweise gibt», so der Verteidige­r.

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KEYSTONE Das Indizienne­tz sei ohne Löcher, so der Gerichtspr­äsident.

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