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«Checkmate»: Enttäuschendes Finale für tolles Detektivspiel
«The Council» überzeugte bisher als Mix aus RPG und Krimipuzzle. Das Finale ist nun leider nicht so krönend wie erhofft.
Nach der Pleite von Telltale ist das Feld der narrativen Abenteuer derzeit nicht gerade üppig bestellt. Gute Zeiten für Big Bad Wolf also, die im letzten März mit «The Council» ein Krimispiel auf den Markt gebracht haben. Zumal das Game in seiner Erzählstruktur stark an ein Telltale-Abenteuer erinnert, mit RPG-Elementen aber einen eigenen Ansatz verfolgt.
Der Mix aus Rollenspiel und Detektivabenteuer funktionierte bisher jedenfalls gut. In vier Episoden konnte der Krimi viel Atmosphäre aufbauen, sodass man dem nun erschienenen fünften Teil mit viel Vorfreude entgegensah. Die Geschichte in «The Council» dreht sich um Louis de Richet, einen französischen Aristokraten im Jahre 1793. Er und seine Mutter sind Teil eines Geheimbundes. Als die Mutter auf der Insel eines gewissen Lord Mortimer ver- schwindet, macht sich der Sohn auf die Suche. Doch zunächst muss er den Geheimnissen der Anwesenden – darunter historische Figuren wie Napoleon Bonaparte oder George Washington – auf die Spur kommen.
Das Finale mit dem Titel «Checkmate» beginnt denn auch verheissungsvoll. In der Rolle des verwirrten Louis soll man alle überzeugen, sich auf seine Seite zu stellen. Dabei passieren jedoch merkwürdige Dinge, die nicht immer zur Story passen. Kommt dazu, dass die Episode etwas unausgegoren wirkt. Allzu oft muss man bloss durch die Gegend laufen und eher simple Rätsel lösen. Über die Auflösung am Schluss kann man ausserdem geteilter Meinung sein. So bleibt letztlich ein Spiel, das mit toller Atmosphäre und Spannung punktet. Doch die steife Animation und die Clipping-Bugs schmälern den Spass – Probleme, die man so auch bei Telltale kannte. Wenn das nur kein schlechtes Omen ist!
«The Council: Checkmate», für PC, PS4 und Xbox One, erschienen.
★★★★★