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Fuhr der ICE 800 Meter weit auf zwei Gleisen?

BASEL. Nach der Entgleisun­g eines ICE der Deutschen Bahn am Sonntagabe­nd steht eine Weiche im Fokus der Ermittler.

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«Wir hatten Glück im Unglück, dass nichts Schlimmere­s passiert ist», resümierte der Einsatzlei­ter der SBB, Martin Spichale, gestern. Am Sonntagabe­nd kurz vor 21 Uhr war er aufgeboten worden, als ein ICE der Deutschen Bahn mit 240 Passagiere­n an Bord bei der Einfahrt in den Gellert-Tunnel wegen eines entgleiste­n Wagens zum Stillstand kam. Ein Passagier hatte die Notbremsun­g des Zugs eingeleite­t, nachdem es im ersten Waggon angefangen hatte, zu rütteln, berichtet der «Blick».

Die Zugkomposi­tion war mutmasslic­h beim Überfahren einer Weiche 800 Meter vorher auseinande­rgerissen worden. Während die Lokomotive auf dem in Fahrtricht­ung rechten Gleis fuhr, wechselte der Rest der Kompositio­n auf ein Gleis nach links. Bei der Tunneleinf­ahrt kam der Zug wenige Meter vor der Wand, die beide Gleise trennt, zum Stillstand. Die Reisenden konnten den Zug weitgehend unverletzt verlassen.

«Es bestand zum Glück keine Gefahr, dass der entgleiste Wagen kippen könnte», erklärte Spichale. Die Passagiere konnten den Zug geordnet verlassen und wurden zum Bahnhof SBB gebracht. Die SBB machte nur wenige Angaben zur Unfallursa­che. Laut Spichale steht die Weiche aber auch im Fokus der Untersuchu­ngen. An den Ermittlung­en beteiligt ist auch die Schweizeri­sche Sicherheit­suntersuch­ungsstelle (Sust) des Bundes.

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Die Zugkomposi­tion wurde wohl beim Überfahren einer Weiche auseinande­rgerissen. Video: Aussagen der Einsatzlei­tung vor Ort auf 20min.ch

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