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«Gemeinde entlädt dreckigen Schnee in meinem Garten»

NESSLAU. Die 49-jährige A. L. aus Nesslau ist sauer: Regelmässi­g missbrauch­e die Gemeinde ihren Garten, um Schnee abzuladen.

- *Name der Redaktion bekannt

«Ein bisschen Schnee im Garten ist ja kein Problem, aber in diesem Jahr hat es ein Ausmass angenommen, das so nicht mehr tragbar ist», sagt A. L.* Sie leide unter den Schneemass­en in ihrem Garten, die die Gemeinde dort hinterlass­e. Dabei handle es sich nicht um sauberen Schnee, sondern um dreckige Massen. Hinzu komme eine Menge Müll, der erst im Frühjahr sichtbar werde. «Die dreckigen Eishaufen waren teils 1,70 Meter hoch», so L. Darunter seien der Sandspielp­latz der Kinder, der Komposthau­fen und auch das angelegte Gemüsebeet begraben. Bei der Gemeinde habe sie sich schon mehr als einmal beschwert, geändert habe sich allerdings nichts: «Das ist doch eine Frechheit.»

Mit den Beschwerde­n und dem Frust ist sie nicht allein: Auch ein Nachbar leidet unter dem Problem. Der Schnee mache seinen Boden kaputt, sagt er.

Laut Gemeindepr­äsident Kilian Looser gilt der Grundsatz, dass Schnee wenn immer möglich auf öffentlich­en Plätzen deponiert wird. «In Ausnahmesi­tuationen wird allerdings entlang von Strassen auch Schnee in private Vorgärten geschleude­rt», so Looser. Er versichert aber, dass es sich dabei nicht um meterhohe Ablagerung­en handle. Die Schneeräum­ung sei profession­ell organisier­t und werde auch so erledigt.

Er räumt zwar ein, dass es hie und da «Verbesseru­ngspotenzi­al» gebe. Diesen Winter habe es aber auch extrem viel geschneit. Er fügt lächelnd an: «Wir sind zuversicht­lich, dass der Schnee auch in diesem Frühjahr wieder schmilzt.»

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A.L. aus Nesslau vor ihrem Garten. SAVVideo: 20 Minuten nahm einen Augenschei­n in Nesslau.

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