20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Der HC Lugano muss sich nach dem Out neu erfinden
LUGANO. Vorjahresfinalist Lugano ist mit 0:4 gegen Zug raus aus dem Playoff. Die Zukunft könnte noch schwieriger werden.
Die Tessiner hatten schon eine schwierige Qualifikation. Mit einem starken Schlussspurt retteten sie sich aber ins Playoff – und das weckte Hoffnungen. Viele trauten Lugano eine ähnliche Rolle zu, wie sie vor einem Jahr die ZSC Lions spielten: dass es im Playoff das Feld von hinten aufrollt und zu einem ernsthaften Player im Titelkampf werden kann. Doch davon war nichts zu sehen. Lugano war in allen vier Viertelfinalspielen weniger gut als Zug und ist verdient ausgeschieden.
Die sportliche Führung hat sich entschieden, die Saison mit Trainer Greg Ireland durchzuziehen, und daran bis zum Schluss festgehalten. Ob es mit einem Wechsel anders gekommen wäre, ist nun hypothetisch. Die ZSC Lions haben da mehr riskiert und sind letztlich noch deftiger auf die Nase gefallen. Aber zumindest haben sie versucht, durch einen Trainerwechsel ihre Saison noch irgendwie zu retten.
Bei Lugano war dieser letz- te Wille nicht zu erkennen. Mit Ireland wird es nicht weitergehen, aber auch auf seinen Nachfolger wartet eine schwierige Aufgabe. Die Mannschaft wird an Substanz verlieren. Gregory Hofmann wechselt zu Zug, ohne seine Tore wäre in dieser Saison alles noch viel schlimmer gekommen. Goalie Elvis Merzlikins will sich in Nordamerika versuchen und ist eine zweite Schlüsselfigur, die geht. Und der für die Kabine enorm wichtige Sébastien Reuille beendet seine Karriere. Es entstehen Lücken, die sich kaum schliessen lassen.
In dieser Saison war es eine Überraschung, dass Lugano in den Strichkampf involviert war. 2019/2020 wäre es das nicht mehr. Der HC Lugano muss sich neu erfinden.