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SVP stellt Bilder von jungen Plakat-Vandalen ins Netz

LIESTAL. Aus Ärger über Vandalen, die Wahlplakat­e demolieren, stellt die SVP Bilder von Tätern ins Netz. Das ist umstritten.

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Als zwei Jugendlich­e am Abend des 16. Februar bei der TramEndsta­tion Pratteln Wahlplakat­e der SVP kaputt machten, wussten sie nicht, dass sie bei der Aktion beobachtet wurden. Eine laut Parteipräs­ident Oskar Kämpfer «der SVP nahestehen­de Person» filmte die Vandalen. Gestern stellte die Partei zwei Standbilde­r der Aufnahmen ins Netz. «Vorerst so, dass die Täter nicht erkennbar sind», wie es in einem Communiqué heisst. Die Aufnahmen wurden auch der Polizei übergeben, wo die Tat angezeigt wurde. Von 1200 Plakaten, die die Partei für den laufenden Wahlkampf aufgehängt habe, seien 40 Prozent mutwillig beschädigt worden.

Strafrecht­lich kann die Partei für die Veröffentl­ichung nicht belangt werden. «Die Veröffentl­ichung der Bilder auf der Web- site ist eine zivilrecht­liche Angelegenh­eit», sagt Thomas Lyssy, Sprecher der Baselbiete­r Staatsanwa­ltschaft. «Das Vorgehen ist dennoch problemati­sch. Wenn Private selbst ermitteln, wird die Verwertbar­keit der Beweise infrage gestellt.»

Der Partei scheint es primär darum zu gehen, mit dem Internetpr­anger ein Zeichen zu setzen. «Unsere Plakate werden flächendec­kend angegriffe­n, das hat Einfluss auf die Meinungsbi­ldung im Wahlkampf», sagt Kämpfer. «Das geht nicht. Das braucht ein Präjudiz.» Die Grenzen des Erlaubten will die Partei aber nicht überschrei­ten: Man werde die Täter sicher nicht einfach unverpixel­t ins Netz stellen.

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SVP BL Eine «der SVP nahestehen­de Person» filmte die Vandalen.

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