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X7 – BMWs neuer Quarterback
SAVANNAH. Hört man sich in den USA um, kann ein Auto nicht gross genug sein. Mit seinem ersten 7-Sitzer out of the box mischt BMW jetzt bei den «ganz Grossen» mit.
Quarterback? Richtig, das hat doch irgendwas mit American Football zu tun. Der Quarterback ist der Spielgestalter, seine Position die prestigeträchtigste im Team, er führt die Angriffe an und ist gleichzeitig Aushängeschild seines Football-Teams. Eine Rolle, die BMWs neuem Flaggschiff X7 gut steht.
Denn erstmals bauen die Bayern einen echten 7-Sitzer, dessen dritte Sitzreihe bequem per Knopfdruck aufpoppt – ohne fummelige Kofferraumakrobatik. Das knapp 2,4 Tonnen schwere Monster-SUV, das es auch in einer 3×2-Sitze-Konfiguration gibt, überzeugt: erstklassige Verarbeitung, alle erdenklichen Assistenzsysteme und ein ausgeklügeltes Fahrwerk – richtig, das kennt man schon vom X5. Und das ist kein Zufall, denn der X7 basiert auf der neuen Architektur des X5, auch wenn er kein einziges Karosserieteil nutzt.
Um die schiere Grösse des X7 beim Fahren zu kaschieren, haben die Ingenieure dem Wagen eine Hinterradlenkung spendiert – sie macht den X7 agiler und verhindert bei schnellen Spurwechseln auf der Autobahn, dass den Hinterbänklern schlecht wird. Die aktive Wankstabilisierung hält zudem den Aufbau im Lot, und die an beiden Achsen montierte, adaptive Luftfederung ist mal wolkenweich und mal beinhart – je nachdem, wie es der Kunde gern hätte. Zudem bietet sie maximal acht Zentimeter Verstellweg und kann so einen Kniefall zum Aussteigen vor der Oper machen oder den Wagen im Gelände aufbocken. Denn laut BWM kommt der XT Offroad weiter als jedes andere X-Modell.
Wie alle X-Modelle der Bayern wird auch der X7 in Spartanburg (South Carolina) gebaut und ist primär für den USMarkt gedacht. Schliesslich verlangt der 5,15 Meter lange und exakt 2 Meter breite «Tom Brady der Strasse» – Brady ist Quarterback der New England Patriots und Ehemann von Gisele Bündchen – auch genügend Freiraum.
In der Schweiz werden drei Motoren angeboten, der Benziner 40i mit 340 PS und die beiden Diesel 30d und M50d – ein Hybrid ist nicht in Sicht. Dafür lässt es sich der X7 nicht nehmen, dem Fahrer Arbeit abzunehmen: Er hält oder wechselt die Spur, sorgt für konstanten Abstand zum Vordermann und nimmt Befehle per Stimme oder Gestik entgegen. Von so viel «Komfortzone» kann Tom Brady wohl nur träumen.