20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Hundehalter rächen sich mit Kot an Grünen-Politiker
BASEL Ein Alt-Grossrat brüskierte Hündeler mit der Forderung nach einer Leinenpflicht in den Langen Erlen.
Er sei einiges an Anfeindungen gewöhnt, schrieb der Basler Alt-Grossrat Michael Wüthrich (Grüne) auf Facebook. Was er aber am Samstag erlebt habe, sei «geschmacklos»: Der Politiker fand auf seinem Grundstück zwischen 15 und 20 mit Kot gefüllte Hundesäckli. Eine Anzeige wolle er nur im Wiederholungsfall erstatten, sagte er zu 20 Minuten. Wüthrich hat einen Verdacht, wer hinter der Attacke stecken könnte: Hündeler. Mit diesen hat es sich der 58-Jährige verscherzt, weil er einen zeitweisen Leinenzwang für Hunde in den Langen Erlen gefordert hatte. Gegen Wüthrichs Forderung unterschrieben rund 10 000 Personen eine Petition. Schliesslich entschied sich die Regierung Ende März gegen das Verbot. Unter Wüthrichs Facebook-Post schrieb Andrea Bollinger (SP): «Gewisse ‹Hündeler› gehören inzwischen selber an die Leine ... Die sind ja nicht mehr ganz dicht.»
CVP-Frau Andrea Strahm doppelte nach: «Das ist nur noch primitiv.» Auch Baudirektor Hans-Peter Wessels (SP) stimmte zu: «Einer Demokratie nicht würdig. Habe schon Ähnliches erlebt. Gut, dass du diese Schweinerei öffentlich machst!» Solche Übergriffe sind gemäss Basler Parteien sehr selten – ausser bei der SVP. Deren Fraktionschef Pascal Messerli erklärte auf Anfrage, dass er sich im Ausgang immer wieder dumme Sprüche gefallen lassen müsse. Ausserdem werde das SVPSekretariat öfter beschädigt.