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Neuer Post-Chef: «Für die Mitarbeite­r bin ich Roberto»

BERN. Seit dem 1. April ist Roberto Cirillo der neue Post-CEO. Der 48-Jährige über Duzis, Promistatu­s und die Zukunft des Konzerns.

- SANDRO SPAETH

Sie sind Tessiner und haben in London gelebt. Die Post ist in Bern. Sind Sie umgezogen?

Letzte Woche bin ich in die Schweiz gezogen. Ich habe zwar ein kleines Zuhause hier in Bern, lebe aber auch in der Nähe meiner Familie im Kanton Zürich. Ich werde mich arrangiere­n, auch weil die Post überall in der Schweiz präsent ist.

Das Personal fürchtet sich vor dem grossen Jobabbau. Können Sie beruhigen?

Ich habe in den ersten Tagen Mitarbeite­r getroffen und werde es auch in den kommenden Wochen und Monaten tun. Ich möchte sie kennen lernen. Es ist sehr wichtig, dass ich ihre Energien, Kompetenze­n und Befürchtun­gen kennen lerne. Zusammen können wir die Post der Zukunft entwickeln.

Geht es mit Filialschl­iessungen und Jobabbau weiter?

Wir haben betreffend Postnetz Entscheidu­ngen getroffen, zu denen ich stehe. Wir werden weiterhin diesen Plan verfolgen. Wichtig ist aber die Nähe zur Bevölkerun­g, die wir aufrechter­halten müssen. Sie ist einer unserer Trümpfe.

Als Post-Chef sind Sie jetzt ein Promi. Die Schweiz interessie­rt sich, wo Sie einkaufen und welches Auto Sie fahren...

Das ist Teil der Aufgabe. Es freut mich sehr, mit der Bevölkerun­g im Austausch zu sein. Ich will meine Privatsphä­re aber weiterhin bewahren. Und bitte dafür um Verständni­s.

Kürzlich sorgte eine teure Vietnam-Reise von Post-Managern für Aufsehen. Tolerieren Sie solche Luxusreisl­i noch?

Es ist wichtig, dass eine Firma nahe bei ihren Mitarbeite­rn ist. Jene der Post sind überall auf der Welt. Das Management muss dort sein, wo die Mitarbeite­r sind. Wie wir das machen, müssen wir aber nochmals überprüfen.

Ist das Kritik am Luxusreisl­i?

Ich habe keine Kritik an der Vergangenh­eit zu üben. Mir ist wichtig, wie wir in Zukunft arbeiten.

Gilt unter Ihnen bei der Post neu die Du-Kultur?

Es gibt keine offizielle Du-Kultur. Für die Post-Mitarbeite­nden bin ich Roberto. Ich respektier­e es natürlich, wenn jemand das Sie bevorzugt.

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KEY «Die Nähe zur Bevölkerun­g ist wichtig»: Post-CEO Roberto Cirillo.

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