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Sex-Chats mit Schülern: 1 Jahr Haft für Lehrer
BASEL. Über Jahre hinweg brachte ein 38-jähriger Lehrer Jugendliche dazu, ihm sexuelle Bilder und Videos von sich zu schicken. Gestern wurde er in Basel verurteilt.
Die Fünferkammer unter Gerichtspräsident Roland Strauss sprach eine teilbedingte Freiheitsstrafe von drei Jahren gegen den Mann aus. Ein Jahr davon wird vollzogen, die anderen beiden werden ihm zugunsten einer Probezeit von zwei Jahren erlassen, sofern er sich weiter einer Therapie unterzieht. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und drei Monaten gefordert. Sie warf dem Mann vor, sich als junges Mädchen ausgebend auf Internet-Plattformen pubertierende Buben dazu genötigt zu haben, ihm Bilder und Videos von sexuellen Handlungen zu schicken. Die Rede war von 246 Opfern.
Das Gericht konnte am Ende
193 Fälle von sexuellen Handlungen mit Kindern als erstellt betrachten. Das Strafmass fiel aber so gering aus, weil für den Tatbestand eine Obergrenze von 7,5 Jahren Freiheitsstrafe gilt. «Das beinhaltet aber Fälle von schwerer Vergewaltigung. Hier gab es keine Hands-on-Delikte», so Strauss. Zudem wurde dem Mann ein fünfjähriges Arbeitsverbot mit Menschen unter 16 Jahren auferlegt.
Ob er immer noch eine Bedrohung darstellt, ist indes unklar, weshalb das Gericht keine weiteren Massnahmen aussprechen konnte. Die Staatsanwaltschaft hatte es versäumt, ein psychiatrisches Gutachten erstellen zu lassen. «Die Unsicherheit birgt Gefahren», so Strauss. Jedoch müsse man bei den Opfern eine gewisse Eigenverantwortung sehen. Es habe sich nicht mehr um kleine Kinder gehandelt, sondern um Jugendliche, die das Internet gekannt hätten.
«Man muss bei den Buben eine gewisse Eigenverantwortung sehen.»
Richter Roland Strauss