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GC-Präsident: «Das sind Straftäter»

- *Name der Redaktion bekannt

ZÜRICH. «Ich habe es erwartet», sagte GC-Präsident Stephan Rietiker gestern auf die Frage, ob er vom Zustand überrascht gewesen sei, in dem sich GC befinde. Etwas anderes habe er sich hingegen «nicht in meinen kühnsten Träumen» vorstellen können: die Geschehnis­se in Luzern. Er schäme sich. Rietiker sprach von «Erpressung», als er die Trikotford­erung schilderte, und von «Straftäter­n». Der Entscheid, seine Spieler dazu aufzuforde­rn, sei ihm gegen den Strich gegangen, darum könne man ihn ein Weichei nennen. Er habe Schlimmere­s verhindern müssen. «Das kann nicht der richtige Weg sein. Ich weiss das.» Am Sonntag hatte GC eine Art Hilferuf Richtung Justiz, Polizei, Liga und Verband abgesetzt, gestern verlieh Rietiker dem Nachdruck. «In Deutschlan­d oder England würden diese Leute in Kastenwage­n abgeführt.» Keine sieben Wochen ist er im Amt, doch seine Forderung ist klar: «Wir müssen aufhören mit Seminaren und Aktionen planen.» LUZERN. Inmitten der Vermummten zeigte ein Mann beim Spielabbru­ch am Sonntag sein Gesicht. Laut «Blick» handelt es sich bei diesem um Stefan N.* – einen GC-Anhänger mit Neonazi-Vergangenh­eit. Schon Anfang der 2000er-Jahre stand er als Mitglied der HooliganGr­uppe Hardturm Front am Spielfeldr­and. Mehrere Jahre war der Thurgauer in der Kurve abwesend, doch am Sonntag führte er den Mob an. Im März hatten Anhänger der GC-Fangruppe Blue White Bulldogs 98 öffentlich um einen verstorben­en deutschen Neonazi getrauert. Ein Vertrauter der Szene: «Bei der Gruppe sind definitiv Rechtsextr­eme dabei.»

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