Pfadi hantiert mit Sprit: Kinder schwer verletzt

WÄDENSWIL. Drei Kinder haben sich mit Brandbeschleunigern schwer verletzt. Doch darf damit ein Feuer entfacht werden?

Tragisches Ende einer Pfadiübung: Eine Gruppe Jungs entfacht im Wald mit Brandbeschleuniger ein Feuer. Drei Kinder im Alter von zehn bis sechzehn Jahren erleiden schwere Verbrennungen. Bei der Pfadibewegung Schweiz ist die Betroffenheit gross. Feuer sei zwar ein Element vieler Aktivitäten: «Dabei werden aber keine Brandbeschleuniger eingesetzt.»

Eine kleine Feuerstelle und verkohlte Holzstücke: So sah es gestern am Unglücksort im Wald von Wädenswil aus. Hier hatten Buben am Samstag mithilfe von Brandbeschleunigern ein Feuer entfacht. Aus noch unbekannten Gründen war es mutmasslich zu einer Verpuffung gekommen, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. Drei Jugendliche im Alter von zehn bis sechzehn Jahren zogen sich mittelschwere bis schwere Verbrennungen zu – drei Krankenwagen und zwei Rettungshelikopter waren vor Ort.

Es passierte in der Nähe eines Pfadiheims. Beim Dachverband Pfadibewegung Schweiz ist man bestürzt über den Unfall während einer Pfadiaktivität: «Unsere Gedanken sind bei den verletzten Pfadis und ihren Familien.» Man hoffe, dass sich der Gesundheitszustand der drei Pfadis positiv entwickle, und wünsche gute Genesung.

Äusserst tragisch und bedenklich findet den Unfall auch Corinne Paradisi (42) aus Wädenswil. Sie ging früher selbst in diese Pfadi. «Dort wurde aber nie mit Brandbeschleunigern hantiert», sagt sie. Diese gehörten auch nicht dorthin. Auch die Pfadibewegung Schweiz rät vom Einsatz solcher ab: «Feuer ist aber ein zentrales Element von vielen Pfadiaktivitäten.» Kinder lernten frühzeitig den sicheren Umgang ohne Brandbeschleuniger damit.

In der Pfadi Züri ist man etwas weniger streng. Laut Sprecherin Lea Halter sind Brandbeschleuniger die letzte Wahl – etwa wenn das Holz durchnässt ist. «Wir legen aber viel Wert darauf, dass Brandbeschleuniger nur mit der nötigen Vorsicht und durch Leiter eingesetzt werden.»

Wald von Wädenswil: Hier haben sich drei Kinder verletzt.