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Rekordtransfer Bale wird von Real gnadenlos demontiert
MADRID. Er sollte nach dem Abgang von Ronaldo der neue Leader bei Real werden – nun ist Bale das Gesicht des Untergangs.
Zwar kam es einer Begnadigung gleich, dass Trainer Zinédine Zidane Gareth Bale nach zwei Spielen auf der Tribüne zum Saisonabschluss immerhin wieder in den Kader genommen hatte, doch schmorte der Waliser 90 Minuten auf der Bank. «Ich weiss nicht, was mit ihm passieren wird. Ich habe auf andere gesetzt, so ist die Situation», begründete der zurückgekehrte Trainer im Anschluss. Und: «Er hat in der Vergangenheit viele Dinge erreicht, aber wir leben nicht von der Vergangenheit. Wir leben in der Gegenwart, darauf stütze ich meine Entscheidungen.»
Bale schoss in sechs Jahren bei Real 102 Tore, bereitete 64 weitere vor. Und ein paar ganz wichtige waren auch dabei, etwa seine beiden Tore beim 3:1 im Champions-League-Final gegen Liverpool – obwohl er nur 30 Minuten spielte.
Im vergangenen Sommer gingen Ronaldo und Zidane, Bale blieb. Er sollte die Galionsfigur des neuen Real Madrid sein. Nun ist er das Symbol des Untergangs. 19 Punkte trennen nach der Saison 2018/19 Meister Barcelona und das drittplatzierte Real. Rekord! Fans, Medien und Experten fordern einen erneuten Umbruch. Und dieses Mal heisst der Baumeister Zinédine Zidane – und ein wahrscheinlicher Abgänger Bale.
Doch wer bezahlt schon 100 Millionen für einen Fussballer, der bei seinem Arbeitgeber unerwünscht ist – und ganz nebenbei 17 Millionen netto im Jahr verdienen soll? Auch deshalb habe Bale nach der Schmach vom Sonntag in der Kabine gesagt: «Wenn sie mich loswerden wollen, sollen sie mich ausbezahlen.»