20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Bistro muss Köchin künden, weils einem Nachbarn stinkt

FRENKENDOR­F. Eine Frau ist ihren Job los und für die Bistro-Betreiber ein Herzenstra­um geplatzt. All das wegen dicker Luft.

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Wegen eines schon lange schwelende­n Konflikts mit einem Nachbarn im gleichen Haus dürfen im Bistro Adventura seit einer Woche keine warmen Speisen mehr serviert werden. «Es ist für uns sehr schlimm, wir haben sehr ungern unserer Köchin gekündigt», hiess es auf einem Aushang von Betreiberi­n Rita Zimmermann. Ein Nachbar störte sich am Essgeruch, der in seine Geschäftsr­äumlichkei­ten strömte. Einen Luftabzug hat das Bistro nämlich nicht. Nach mehreren Terminen mit der Schlichtun­gsstelle, die die Geruchsbel­astung anerkannte und dem Nachbarn recht gab, verfügte die Hausverwal­tung nun das Ende der warmen Küche. Zimmermann, die das Bistro in ihren Laden integriert hat, ist enttäuscht: «Das Bistro gehört zu unserem Geschäftsk­onzept. Es war für uns eine Herzensang­elegenheit, für die wir sehr gekämpft haben.»

Auf Anfrage von 20 Minuten äussert sich auch der Nachbar zum Sachverhal­t: «Ich bin auch nur Mieter und kann niemandem etwas untersagen», sagt er. «Ich möchte einfach, dass ein Abzug installier­t wird. Ich habe das für mein Geschäft auch gemacht und 70000 Franken investiert. Ich will niemandem etwas Böses», versichert der Mann. Dafür hat Zimmermann aber nur wenig Verständni­s: «Ein Bistro, das täglich nur zwei Stunden warmes Essen serviert, kann einen 70000 Franken teuren Lüftungssc­hacht einfach nicht bezahlen», klagt die Wirtin über den Entscheid.

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Das Bistro Adventura in Frenkendor­f musste nach einem Nachbarsch­aftsstreit seine Köchin entlassen.

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