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Nach Ausraster wird Polizist selbst bedroht
ZÜRICH. Der Polizist, der auf der A1 einen Autofahrer übel beschimpft hat, wird in den sozialen Medien zur Zielscheibe.
Video, das einen Polizisten zeigt, der einen Autofahrer beschimpft und ihm Sätze wie «Dich mache ich fertig, du verdammtes A **** loch!» an den Kopf wirft, sorgt derzeit für Diskussionen. Die Stadtpolizei Winterthur hat den Mann suspendiert, die Kantonspolizei hat ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Für einige SocialMedia-Nutzer sind die Mechanismen des Schweizer Rechtsstaates, die nach der Veröffentlichung des Videos in Gang gesetzt wurden, offensichtlich nicht genug. In den Kommentaren rufen sie zur Selbstjustiz auf, verbreiten den vollen Namen, Bilder und die Adresse des Polizisten. Der Mann und seine Familie werden auch bedroht. «Wir gehen vorbei und machen ihn fertig», schreibt ein Instagram-Nutzer. Es ist ein im Vergleich harmloser Kommentar. Der Polizist sagte am Montagabend, dass Unbekannte ihn bereits zu Hause aufgesucht und die Pneus seines Autos zerstochen hätten.
Martin Steiger, Anwalt für Recht im digitalen Raum, sagt: «Hier wird eine Grenze übersen: schritten. Klar hat der Polizist einen Fehler gemacht, aber der Rechtsstaat muss hier seinen Lauf nehmen.» Es gehe nicht um Rachegelüste von Aussenstehenden. «Es ist verwerflich, den Polizisten auf diese Art öffentlich anzuprangern», so Steiger. Einige vergessen: Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen, die auf Social Media geäussert werden, können strafbar sein.
Auch Sarah Paul, Sprecherin der Stadtpolizei Winterthur, findet die Reaktionen auf den sozialen Medien unangemesEin «Wir fordern alle dazu auf, unangebrachte und persönlichkeitsverletzende Kommentare sofort bei den jeweiligen Plattformen zu melden und sich so gegen ein solches Verhalten aktiv einzusetzen.»