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Swiss Indoors: Federer sprintet in Runde zwei
BASEL. Roger Federer schlägt am Heimturnier den Deutschen Peter Gojowczyk in 53 Minuten.
«Gemeinsam machen wir diesen Abend zu einem Crescendo der Freude», lautete die Botschaft von Roger Brennwald im Rahmen der Eröffnungsfeier der Swiss Indoors. Der Turnierdirektor sagte dies im Wissen, dass nach ihm zwei Stars den Centre Court betreten würden. Zuerst gab US-Sängerin Anastacia, genannt «die kleine Frau mit der grossen Stimme», sechs Kostproben aus ihrem RockSoul-Pop-Repertoire, anschliessend sorgte Roger Federer für die Musik.
In den ersten zwei Games unterliefen ihm gegen Peter Gojowczyk (ATP 112) noch ein paar unerzwungene Fehler, doch danach drehte der Lokalmatador auf. Seinen ersten
Breakball verwertete der Baselbieter mit einer unerreichbar der Linie entlang geschlagenen Rückhand. Nach 22 Minuten war der erste Satz von Federers Jubiläumsspiel schon vorbei. Er bestritt an diesem Abend sein 1500. Einzel auf der ATP-Tour.
Die Zuschauer hatten Spass am Auftritt des 38-Jährigen, obwohl er im zweiten Satz unerwartet seinen Aufschlag abgab. Doch der neunmalige Swiss-Indoors-Champion korrigierte das Malheur umgehend. Der Match gegen Gojowczyk war zu einseitig, als dass in der ausverkauften St.-Jakobs-Halle die ganz grosse Begeisterung aufgekommen wäre oder, um Brennwalds Worte zu verwenden, sich ein Crescendo der
Freude entwickelt hätte. «Mit Heimvorteil geht es immer einfacher», sagte Federer nach dem 6:2, 6:1 im Platzinterview.
Dass trotz klarem Spielverlauf nur er unterstützt worden war, erstaunte den Superstar nicht. «Nicht in Basel. Hier sehen mich die Leute lieber kürzer, dafür wieder in der nächsten Runde.»