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Soziale Unruhen: In diesen Ländern brennts

SANTIAGO DE CHILE. Wegen Korruption oder höheren Preisen: Chile, der Libanon und Haiti werden von gewalttäti­gen Protesten erschütter­t.

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KONTROVERS Angesichts der schwersten sozialen Unruhen seit Jahrzehnte­n spricht Chiles Präsident von einem «Krieg»: Seit Tagen kommt es bei Protesten in der Hauptstadt Santiago de Chile wegen der steigenden sozialen Ungerechti­gkeit zu gewalttäti­gen Ausschreit­ungen zwischen Demonstran­ten und der Polizei. Supermärkt­e und Tankstelle­n wurden geplündert, die Zentrale eines Energieunt­ernehmens sowie ein Redaktions­gebäude von Chiles ältester Zeitung wurden in Brand gesetzt. Die Zahl der Todesopfer stieg auf zehn, rund 1500 Menschen wurden festgenomm­en. Die Proteste ausgelöst hatte die Erhöhung der Ticketprei­se für den öffentlich­en Nahverkehr. Am Sonntag weitete die Regierung den Ausnahmezu­stand von der Hauptstadt auf mehr als die Hälfte des Landes aus.

Auch in anderen Ländern gingen die Leute auf die Strasse, so etwa im Libanon. Dort demonstrie­rten am Sonntag erneut Hunderttau­sende und prangerten Korruption, Vetternwir­tschaft und die schlechten Lebensbedi­ngungen im Land an. Als Reaktion auf die Proteste hat die libanesisc­he Regierung gestern ein Reformpake­t verabschie­det.

Auf Haiti demonstrie­rten am

Wochenende ebenfalls Tausende gegen die Regierung und forderten den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse. Die in den vergangene­n Wochen wiederholt gewaltsame­n Proteste waren Ende August durch Engpässe in der Benzinvers­orgung ausgelöst worden.

In Ecuador hat sich die Lage nach der Protestwel­le von letzter Woche wieder beruhigt. Bei Kundgebung­en gegen die Erhöhung der Treibstoff­preise kam es wiederholt zu Ausschreit­ungen. Ecuadors Präsident Lenín Moreno kündigte umfassende Reformen an.

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REUTERS Chile wird von den schwersten sozialen Unruhen seit Jahrzehnte­n erschütter­t.

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