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Christoph Blocher: «Die SVP muss über die Bücher»

ZÜRICH. Die SVP ist die Verliereri­n der Wahlen. Politiker und ein Politologe sagen, was falsch gelaufen ist.

- JULIA KÄSER

Die Niederlage ist bitter: Zwölf Sitze hat die SVP im Nationalra­t verloren. Parteichef Albert Rösti relativier­te noch am Sonntagabe­nd: «Der Schaden hält sich in Grenzen angesichts des Klimahypes, den die Medien angeheizt haben.» Trotzdem stellt sich die Frage, was bei der SVP falsch gelaufen ist. Laut Politologe Louis Perron ist es eine Kombinatio­n aus mehreren Faktoren. So seien SVP-Schwerpunk­te wie etwa Zuwanderun­g kein Thema gewesen. Beim Klima sei die SVP-Wählerscha­ft gespalten. «Sicherlich gibt es SVP-Wähler, die auf Abwehr zur Klimabeweg­ung gehen. Aber es gibt auch solche, die Umweltschu­tz ernster nehmen.» Zudem sei die Wahlkampag­ne nie richtig auf Touren gekommen.

Leise Kritik übt die abgewählte Nationalrä­tin Barbara Keller-Inhelder. Es sei zwar richtig, dass sich die SVP beim Klimaschut­z gegen die vielen vorgeschla­genen Verteuerun­gsmassnahm­en wehre. Aber: «Bezüglich Natur- und Umweltschu­tz sollte sich die SVP öffnen und vom festgefahr­enen Verhalten loskommen.»

SVP-Übervater Christoph Blocher äusserte sich in seiner Sendung «Telebloche­r» zur Wahlschlap­pe. Auf den grün-roten Zug aufspringe­n dürfe man nun nicht, im Gegenteil: «Die

SVP muss über die Bücher und schauen, dass sie referendum­sfähiger wird.» Für SVP-Ständerat Hannes Germann hat sich die

SVP in eine Position manövriert, in der sie gerade im Ständerat für die Mitte bald nicht mehr wählbar ist. «Wenn man die FDP mit einer Plakatkamp­agne gezielt angreift, ist klar, dass geplante und wichtige Listenverb­indungen scheitern.»

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Die SVP als Wahlverlie­rerin: Das sagen Barbara Keller-Inhelder, Hannes Germann und Christoph Blocher.
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