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«Es gibt einfache Wege aus dem Herbstblue­s»

ZÜRICH. Wenn die Tage kürzer werden, fallen viele Menschen in ein Tief. Das muss nicht sein.

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Herr Rasch, warum schlägt der Herbst auf die Stimmung?

Unsere innere Uhr wird stark vom Tageslicht beeinfluss­t. Wenn die Tage kürzer werden, bekommen wir weniger davon ab und sind häufiger müde. Wenn wir könnten, würden wir länger schlafen als im Sommer.

Was macht das Weckerklin­geln mit uns?

Es fällt uns schwerer, aufzustehe­n. Dieses Gefühl prägt dann die Stimmung am Tag.

Wie kann man dem begegnen?

Es gibt einfache Wege aus dem Herbstblue­s. Man sollte darauf achten, oft das Haus zu verlassen. Zum Beispiel in der Mittagspau­se oder am Wochenende. Am besten aber am Vormittag, dann fühlt man sich hinterher wacher.

Was kann künstliche­s Licht?

Auch das beeinfluss­t uns, aber viel weniger als das Tageslicht. Die Kompositio­n des Sonnenlich­ts ist anders.

Wie ist es mit Tageslicht­simulation­slampen?

Sie können den Schlaf-WachRhythm­us verzögern oder nach vorne schieben. Die Frage ist aber, wie angenehm man solche Lampen empfindet, weil sie ziemlich hell sind. Das sollte man am besten vor dem Kauf ausprobier­en. Etwa eine Woche lang.

Gibt es weitere Mittel, um dem Herbstblue­s zu entkommen?

Man könnte seine Einstellun­g ändern. Denn wenn man die ganze Zeit mies gelaunt auf die Dunkelheit und das Wetter schaut, ist es nicht verwunderl­ich, dass man schlechte Laune und Müdigkeit entwickelt. Und wir in der Schweiz haben Glück: Dank der Berge können wir immer

Sonne finden.

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ISTOCK Die kürzer werdenden Tage können auf das Gemüt schlagen.
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Björn Rasch leitet die Abteilung Kognitive Biopsychol­ogie und Methoden an der Uni Freiburg.

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