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Postapokalyptisches Meisterwerk für Geduldige
ACTION/RPG. Spiel des Jahres oder nur ein grosser Hype? Sicher ist: Das Sci-Fi-Abenteuer «Death Stranding» macht es seinen Spielern nicht einfach.
Welches ist der meisterwartete Titel des Jahres? Für viele ist die Antwort klar: «Death Stranding». Immerhin stammt das Spiel von Hideo Kojima, der von seinen Fans wie ein Guru verehrt wird. Die Prämisse klingt spannend: Die Welt in «Death Stranding» steht vor dem Untergang. Ein mysteriöses Ereignis hat dafür gesorgt, dass die Welt der Toten in die Realität übergreift. Aus Angst vor einem Zeitregen, der Menschen in Sekunden altern lässt, hat sich die Bevölkerung in Bunkeranlagen zurückgezogen. Durch den Kollaps kommt der Frachtverkehr zum Erliegen. Doch noch immer gibt es Boten, die Medikamente, Lebensmittel und Güter von A nach B befördern.
Einer von ihnen ist Sam Porter Bridge (Norman Reedus aus «The Walking Dead»). Er ist ein Wiederkehrer aus dem Reich der Toten: Er kann nicht sterben und kehrt immer wieder zurück. Deshalb wird er von der US-Präsidentin gebeten, möglichst viele Städte zu überreden, sich den United Cities of America (UCA) anzuschliessen.
Eine abgefahrene Geschichte also, die in der bis zu 50 Stunden langen Kampagne immer wieder für Überraschungen sorgt. Im Zentrum steht die Durchführung von Frachtlieferungen innerhalb einer schönen, aber gefährlichen Spielwelt. Das sorgt für packende Sci-Fi-Unterhaltung. Klar ist auch: Kojima will mehr bieten als nur Shooter-Spass. Nicht umsonst hat er angekündigt, dass sein Spiel erst nach einer gewissen Zeit funktioniert. Tatsächlich ist man lange mit meditativen Wanderungen durch die beeindruckende Spielwelt beschäftigt. Im Verlauf entfaltet die Story jedoch eine unglaubliche Wirkung, die fast alle Emotionen bedient. Wut, Trauer, Freude, Frust, Einsamkeit und Spass – dieses Game belohnt seine Spieler für ihren Aufwand.
«Death Stranding», für PS4 (PC-Version im Sommer 2020), ab 18 Jahren
★★★★★